Borreliose: Diagnose & Behandlung

Untersuchungen & Diagnose

Um eine Borreliose diagnostizieren zu können, ist es wichtig zu wissen, ob ein Zeckenstich erfolgt ist. Da dieser nicht selten unbemerkt bleibt, muss für den Verdacht auf das Vorliegen einer Borreliose zumindest die Möglichkeit zu einem Zeckenstich, z.B. durch einen Waldspaziergang, Gartenarbeit oder Jogging im Sommer, gegeben sein. Wenn dann noch Wanderröte (charakteristische Hautrötung mit aufgehellter Mitte) und/oder Allgemeinsymptome wie Fieber etc. auftreten, muss an eine Borreliose gedacht werden.

Auch Monate oder gar Jahre nach einem Zeckenstich können typische Symptome des chronischen Stadiums auf die Infektion hinweisen. Untersuchungen des Bluts, Gehirnwassers, der Gelenkflüssigkeit oder kleiner Hautproben auf Antikörper bzw. Bakterienbestandteile können den Verdacht einer Infektion erhärten, die Interpretation solcher Labortests ist aber nicht immer eindeutig. Grund hierfür ist u.a. die Tatsache, dass auch bei Gesunden je nach Region und Lebensalter in bis zu 20% Antikörper (bei Landwirten und Forstarbeiter bis zu 30%) gegen Borrelien gefunden werden, ohne dass von einer akuten oder chronischen Borreliose auszugehen wäre.

Behandlung

Zahlreiche Antibiotika haben sich als wirksam gegen die Erreger der Lyme-Borreliose erwiesen. Abhängig vom Krankheitsstadium werden entweder Tabletten (z.B. Doxycyclin) oder Infusionen (z.B. Cefotaxim, Ceftriaxon) bevorzugt. Die Behandlungsdauer beträgt zwischen 2 und 4 Wochen. Eine vorbeugende Antibiotika-Gabe nach Zeckenstich ohne Krankheitszeichen wird nicht empfohlen.

Experte: Wissenschaftliche Beratung und Ausarbeitung: Prof. Dr. Thomas Löscher, München

Literatur:
Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin in 2 Ordnern; Meyer, J. et al. (Hrsg.); Elsevier 5/2017

Letzte Aktualisierung: 18.08.2017

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