Chikungunya: Erreger & Übertragung

Das Chikungunya-Virus ist ein so genanntes RNA-Virus, d. h. sein Erbgut besteht aus Ribonukleinsäure (RNA). Es gehört zu den Arboviren aus der Familie der Togaviridae. Der Begriff „Arbovirus" setzt sich aus der Bezeichnung „arthropod-borne virus)", also "von Gliederfüßlern (z. B. Insekten) stammendes Virus", zusammen. Zu den Arboviren gehören beispielsweise auch die Gelbfieber-, Dengue-, West-Nil-, Zika- und FSME-Viren. Sie alle werden durch Stechmücken oder Zecken übertragen.

Das Chikungunya-Virus wird durch Stechmücken der Gattung Aedes übertragen, vor allem Aedes aegypti, A. albopictus und A. polynesiensis. Manchmal gelangen die Viren auch durch andere Stechmückengattungen in den Menschen, z. B. durch die Anopheles-Mücke. Natürliche Reservoire des Virus sind verschiedene Affenarten und wahrscheinlich auch Nagetiere. Hat eine Mücke mit dem Stich Viren aufgenommen und sich infiziert, bleibt sie ihr Leben lang infektiös. Zudem gibt es Hinweise dafür, dass das Virus von der Mücke bei der Eiablage direkt an ihre Nachkommen weitergegeben werden kann.

Auch eine Übertragung des Virus von einer infizierten Mutter auf ihr ungeborenes Kind ist möglich (insbesondere gegen Ende der Schwangerschaft). Zudem sind Einzelfälle einer Übertragung durch Blut (z.B. Transfusionen) aufgetreten.

 

 

Experte: Wissenschaftliche Beratung & Ausarbeitung: Prof. Thomas Löscher, München

Literatur:
Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin in 2 Ordnern; Hrsg.: J. Meyer et al. ; Elsevier, 5/2018

Letzte Aktualisierung: 25.10.2018

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