Magen-/Zwöllffingerdarmgeschwür: Therapie

Prognose & Verlauf

Magen- und Darmgeschwüre können auch ohne Behandlung abheilen. Dies ist aber unzuverlässig, d.h. nach Diagnosestellung wird immer eine Behandlung mit Säurehemmern und bei Nachweis von Helicobacter pylori auch mit Antibiotika durchgeführt werden. Hierdurch werden die Heilungsrate und –geschwindigkeit erhöht und das Rückfallrisiko reduziert.

Bei entsprechender Therapie ist die Prognose des Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwürs sehr günstig. Vor allem eine Helicobacter-pylori-Infektion als Hauptursache lässt sich ausgezeichnet mit Antibiotika behandeln. Durch dauerhafte Beseitigung des Bakteriums mit einer Kombinationstherapie liegt die Heilungsrate bei 95 %.

In den seltenen Fällen, in denen Helicobacter pylori auch nach der Behandlung noch vorhanden ist, wird die Therapie nach Resistenzbestimmung mit anderen Medikamenten wiederholt. Die Erfolgsrate ist auch dann wieder sehr hoch. Nur bei sehr wenigen Patienten gelingt die vollständige Beseitigung des Erregers nicht.

Unbehandelte Patienten haben ein hohes Rückfallrisiko, d. h. nach Heilung treten immer wieder neue Geschwüre auf.

Vorsorge & Schutz

Geschwüre des Magens und des Zwölffingerdarms entstehen meist durch eine Entzündung der Magen- oder Dünndarmschleimhaut. Bei Schmerzen im Oberbauch sollten Betroffene frühzeitig einen Internisten oder Gastroenterologen aufsuchen, der die Ursache der Schmerzen abklären kann. Wird die Entzündung rechtzeitig behandelt, kann die Entwicklung eines Geschwürs verhindert werden.
Eine gesunde Lebens- und Ernährungsweise kann dazu beitragen, eine Schleimhautentzündung oder ein Geschwür des Magens oder des Zwölffingerdarms zu verhüten.

Folgende Empfehlungen helfen Ihnen dabei:

  • Nehmen Sie täglich ca. 5 kleinere Mahlzeiten zu sich.
  • Essen Sie nicht zu hastig. Nehmen Sie jede Mahlzeit möglichst ganz in Ruhe ein, kauen Sie gut und trinken Sie ausreichend.
  • Schonkost wird heute nicht mehr empfohlen. Erlaubt ist vielmehr das, was vertragen wird. Seien Sie jedoch zurückhaltend bei Gebratenem, Fettem und schwer verdaulichen sowie blähenden Speisen (Hülsenfrüchte, Kohl).
  • Den Schwerpunkt Ihrer Kost sollte frisches Gemüse bilden, das Sie schonend zubereiten, zum Beispiel im Wok oder Dampftopf leicht dünsten oder garen.
  • 2-3 Portionen Seefisch pro Woche sind empfehlenswert und liefern dem Körper wichtige Nähr- und Vitalstoffe. Essen Sie Fleisch jedoch nur in Maßen, ein bis zwei Portionen pro Woche sind ausreichend. Achten Sie außerdem auf fettarme Fleischsorten wie mageres Rindfleisch oder Geflügel.
  • Auch Milchprodukte wie Joghurt, Quark, Buttermilch oder Kefir sind gut bekömmlich. Verzehren Sie diese Produkte jedoch nicht zu kalt. Wenn sie aus dem Kühlschrank kommen, lassen Sie sie eine Zeitlang bei Zimmertemperatur stehen.
  • Alkohol und Kaffee sollten Sie nur in Maßen zu sich nehmen. Bei empfindlichem Magen ist es empfehlenswert, einige Zeit ganz darauf zu verzichten.
  • Zitrusfrüchte werden häufig schlecht vertragen.
  • Zigaretten schaden dem Organismus insgesamt, können aber auch das Risiko für Magen-Darmerkrankungen erheblich steigern. Rauchen sollte daher tabu sein.
  • Vermeiden Sie auch strenge Fastenkuren. Zur Gewichtsreduktion ist es besser, sich ausgewogen und kalorienreduziert zu ernähren.
  • Stress schlägt bei manchen Menschen auf den Magen. Sorgen Sie daher für regelmäßige Ruhepausen, ausreichend Schlaf und Entspannung durch Yoga, Meditation, Atem- oder Bewegungsübungen.
  • Treiben Sie regelmäßig Sport. Körperliche Bewegung bringt nicht nur Herz und Kreislauf, sondern auch die Verdauung in Schwung.

 

 

Experte: Wissenschaftl. Beratung & Ausarbeitung: Prof. Dr. med. Joachim Labenz, Siegen

Literatur:
Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin in 2 Ordnern; Meyer, J. et al. (Hrsg.); Elsevier 11/2022
1.5.2022 S2k-Leitlinie: Helicobacter pylori und gastroduodenale Ulkuskrankheit: https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/021-001

Letzte Aktualisierung: 23.01.2023

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