Malaria: Therapie
Malaria tropica
Bei Verdacht auf Malaria tropica ist eine sofortige Krankenhauseinweisung erforderlich. Im Zweifelsfall muss eine Therapie auch rein auf Verdacht beginnen, da sich bei Malaria tropica der Zustand sehr schnell verschlechtern kann. Die Therapie wird durch eine zunehmende Resistenz des Erregers Plasmodium falciparum erschwert. Resistenzen gegen Chloroquin- und Pyrimethamin-Sulfadoxin kommen in fast allen Ländern vor -besonders aber in Südostasien, (Ost-) Afrika, Neuguinea und im Amazonasbecken. Resistenzen gegen Mefloquin bestehen vor allem in Südostasien, vereinzelt werden hier auch bereits Teilresistenzen gegen Artemisinin-Präparate beschrieben. Die medikamentöse Behandlung der Malaria tropica hängt von der Schwere der Erkrankung, dem Infektionsgebiet, dem Alter des Patienten und den sonstigen eingenommenen Medikamenten ab.
Patienten mit unkomplizierter Malaria tropica können in der Regel oral mit Artemether/Lumefantrin, Atovaquon/Proguanil oder Dihydroartemisinin/Piperaquin behandelt werden. Die Therapiedauer beträgt 3 Tage.
Bei Anzeichen einer komplizierten Malaria tropica ist eine Einweisung auf eine Überwachungs- oder Intensivstation notwendig. Die Patienten erhalten eine intravenöse Behandlung mit Artesunat. Wenn Artesunat nicht verfügbar ist, kann auf Chinin als Infusion (in Kombination mit Doxycyclin oder Clindamycin) ausgewichen werden. Zusätzlich werden fiebersenkende Maßnahmen wie Wadenwickel und Paracetamol eingesetzt. Die medikamentöse Behandlung erfolgt in der Regel über 6 Tage. Während einer laufenden Therapie werden je nach Schwere der Erkrankung regelmäßig die Erregerzahl im Blut und der körperliche Zustand (Atmung, Blutdruck, Herzfrequenz) kontrolliert. Bei komplizierter Malaria tropica mit Organfunktionsstörungen können zudem intensivtherapeutische Maßnahmen erforderlich sein, wie z.B. künstliche Beatmung oder Dialyse.
Malaria tertiana
Die Behandlung kann meist ambulant erfolgen. Malaria tertiana wird mit Artemether/Lumefantrin oder Atovaquon/Proguanil in derselben Dosierung wie bei Malaria tropica behandelt. Hinzuweisen ist darauf, dass es sich hierbei um einen sogenannten „off Label –Use“ handelt, d.h. dass diese Medikamente bislang nur zur Therapie der Malaria tropica zugelassen wurden. Anschließend erfolgt normalerweise eine 2-wöchige Einnahme von Primaquin, um Rückfällen vorzubeugen. Da dieses Medikament bei einem angeborenen Mangel eines bestimmten Enzyms zu einer Auflösung roter Blutkörperchen führen kann, sollte vor der Einnahme ein solcher Enzymmangel durch eine Laboruntersuchung ausgeschlossen werden.
Malaria quartana
Auch hier erfolgt eine Behandlung meist ambulant. Malaria quartana wird üblicherweise mit 4 Dosen Chloroquin innerhalb der ersten 48 Stunden behandelt.
Knowlesi Malaria
Die Behandlung erfolgt wie bei der Malaria tropica.