Venöse Thrombose: Vorsorge & Schutz vor Thrombosen

Patienten, die schon eine Thrombose hatten, sollten sich viel bewegen. Stundenlanges Sitzen sollte vermieden und Übergewicht nach Möglichkeit abgebaut werden. Wer nicht ohnehin Medikamente zur Antikoagulation einnimmt, muss über Risikosituationen informiert sein. Wenn diese eintreten (akute Bettlägerigkeit über mehr als 24 Stunden, ausgedehnte Verletzungen, Operationen etc.), sollte eine medikamentöse Thromboseprophylaxe erfolgen. Dies muss mit dem behandelnden Arzt/Ärztin, ggfs. Gefäßspezialist/in abgesprochen werden.

Können Sie selbst vorbeugen?

Grundsätzlich ist es sinnvoll „venenbewusst" zu leben.

  • Gehen sie möglichst viel zu Fuß. Vermeiden Sie Aufzüge. Ausdauersport ist sinnvoll, vor allem Schwimmen, aber auch Wandern, Radfahren oder Tanzen
  • Grundsätzlich gilt: Lieber Liegen und Laufen als Stehen und Sitzen!
  • Legen Sie gelegentlich die Beine hoch. Das entlastet Ihre Venen und verbessert den Rückstrom des Blutes zum Herzen.
  • Trinken Sie ausreichend, mindestens 1,5-2 Liter am Tag, damit Ihr Blut sich nicht verdickt.
  • Stärken Sie Ihre Venen durch Kneipp‘sche Wasseranwendungen. Wenn Sie morgens duschen, stellen Sie zum Schluss das Wasser auf kalt und gießen abwechselnd Ihre Beine ab, für etwa eine Minute. Bei warmem Wetter können Sie dies im Tagesverlauf wiederholen.
  • Reine Wärmeanwendungen - wie Sauna, heiße Bäder und ausgedehnte Sonnenbäder - können Ihren Venen schaden. Achten Sie darauf, es nicht zu lange „durchzuhalten“ und am Ende die Beine ausgiebig abzukühlen.
  • Rauchen und Übergewicht sind Risikofaktoren für eine Thrombose. Für das Nichtrauchen gibt es viele gute Gründe.
  • Bei längeren Reisen im Bus, Auto oder Flugzeug sollten sie die Beine immer wieder bewusst bewegen (hier gibt es spezielle Übungen im Sitzen). Außerdem sollten Sie möglichst häufig Pausen machen, um sich die Beine zu vertreten, und/oder Kompressionsstrümpfe tragen

Zwar können Sie Ihr Thromboserisiko auf diese Weise reduzieren. Völlig vermeiden lässt sich eine Thrombose aber nicht. Besonders wenn Sie bereits eine Thrombose hatten: Nehmen Sie neue Symptome ernst und lassen Sie sich untersuchen, wenn ein Bein plötzlich schwillt oder Schmerzen entwickelt, die Sie so nicht kennen und die am Folgetag immer noch da sind.

 

 

Experte: Wissensch. Beratung: PD Dr. L. Caspary, Hannover & Dr. Gerhard Tepohl, München

Literatur:
• Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin in 2 Ordnern Meyer, J. & Pletz, M.W. & Mayet W.-J (Hrsg.) Elsevier 11/2022 • AWMF Leitlinie: Venöse Embolie

Letzte Aktualisierung: 30.01.2023

© Internisten-im-Netz

Impressum

Datenschutz

Bildquellen

Kontakt

Herausgeber

Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten e.V.