13.05.2007

Schnelle Herzdruckmassage kann Infarkt-Patienten retten

Bei einem Herzinfarkt entscheidet schnelles Handeln über Leben und Tod. Umstehende Personen sollten sofort den Rettungsdienst benachrichtigen und bei Atemstillstand umgehend eine Herzdruckmassage anwenden...

Bei Verdacht auf einen Herzinfarkt sollten Ersthelfer nach dem Rufen des Rettungsdienstes sofort eine Herzdruckmassage beginnen, wenn der Betroffene nicht mehr atmet. Diese Sofortmaßnahme kann lebensrettend sein. Der Patient sollte dabei mit dem Rücken flach auf einer harten Unterlage liegen, die Brust muss frei gemacht werden. Der Helfer sollte aufrecht neben dem Betroffenen knien. Um den richtigen Druckbereich zu finden, wird zunächst mit den Fingern das obere und untere Ende des Brustbeins ertastet. Der optimale Massagepunkt liegt im oberen Bereich des unteren Brustbeindrittels. Diese Stelle entspricht in etwa dem Kreuzungspunkt einer zwischen den Brustwarzen gedachten Linie mit dem Brustbein. Diesen Bereich sollte der Helfer mit seinen beiden Handballen der versetzt übereinander gelegten Handflächen senkrecht von oben 4 bis 5 Zentimeter eindrücken. Dadurch erhöht sich der Druck im Brustkorb und Blut wird aus dem Herzen in den Kreislauf ausgeworfen. In der Entlastungsphase füllt sich das Herz erneut mit Blut.

Die Druckmassage sollte regelmäßig und deutlich schneller als im Sekundentakt erfolgen, etwa 100-mal pro Minute. Nach 30 Druckmassagen folgen zwei Atemspenden. Dafür wird der Kopf des Betroffenen nach hinten überdehnt. Der Ersthelfer legt seinen geöffneten Mund über den des Patienten, hält dessen Nase zu und beatmet ihn, bis sich der Brustkorb hebt. Erst wenn der Patient wieder selbstständig atmet, wird die Mund-zu-Mund-Beatmung beendet. Alternativ ist auch eine Mund-zu-Nase-Beatmung möglich, bei der der Mund des Patienten verschlossen werden muss

Mögliche Anzeichen für einen Herzinfarkt sind ein Engegefühl in der Brust bis hin zu starken Schmerzen sowie Übelkeit und Schweißausbrüche. Ist der Betroffene bei Bewusstsein, sollte man ihn mit erhöhtem Oberkörper schonend lagern und beengende Kleidung lockern. Auch sollte der Patient beruhigt werden, bis der Rettungsdienst eintrifft.

Monika Traute, München

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