26.10.2016

Schuppenflechte kann auch zu entzündlichem Rheuma führen, was oft zu spät erkannt wird

Anlässlich des Welt-Psoriasis-Tags weist der Berufsverband Deutscher Rheumatologen (BDRh) darauf hin, dass fast jeder fünfte Patient mit Schuppenflechte (Psoriasis) auch an entzündlichem Rheuma (Psoriasis-Arthritis) erkrankt.

Fast jeder fünfte Patient mit Schuppenflechte (Psoriasis) erkrankt auch an entzündlichem Rheuma. Darauf macht der Berufsverband Deutscher Rheumatologen (BDRh) anlässlich des Welt-Psoriasis-Tags am 29. Oktober aufmerksam. Dieses Psoriasis-Arthritis genannte Krankheitsbild kann auch ohne begleitende Schuppenflechte der Haut oder der Fingernägel auftreten, und wird mitunter erst so spät erkannt, dass die Gelenke dann schon dauerhaft geschädigt sind. „Es ist deshalb wichtig, Warnzeichen einer Psoriasisarthritis erst zu nehmen, dann ist diese Erkrankung sehr gut behandelbar", betont Dr. med. Ludwig Kalthoff, 1. Vorsitzender des BDRh und praktizierender Rheumatologe in Bochum. „Dazu gehören Beschwerden an Sehnen, Gelenken und Rücken. Diese sind bei den Laboruntersuchungen allerdings noch nicht feststellbar. Erst durch Ultraschall-Untersuchungen, Röntgen und MRT kann eine rheumatische Beteiligung identifiziert werden."

Entzündungen der Achillessehne oder Nagelbefall sind Warnzeichen

Schuppenflechte (Psoriasis) ist eine Auto-Immunerkrankung der Haut, die sich bei drei Viertel der Patienten durch stark schuppende und juckende Hautstellen äußert, die handtellergroß werden können und sich häufig an den Ellbogen, Knien oder der Kopfhaut befinden. Auch die Fingernägel können betroffen sein, indem sie sich gelblich verfärben, verdicken oder ablösen. „Treten Sehnen- bzw. Gelenkbeschwerden auf, ist das ein Anzeichen dafür, dass die Erkrankung einen rheumatischen Verlauf nehmen könnte. Insbesondere Entzündungen der Achillessehnen sind ein Warnzeichen! Auch Nagelbefall ist häufig mit Gelenkbefall assoziiert. Außerdem weisen Wurstzehen- oder Wurstfinger auf eine rheumatische Beteiligung des Gewebes hin", erläutert Dr. Kalthoff.

Ohne rechtzeitige Behandlung drohen bleibende Gelenkschäden

Ohne Behandlung werden die Gelenke - wie bei der Rheumatoiden Arthritis - langfristig zerstört. „Bei Patienten mit Schuppenflechte sollten Haus- und Hautärzte deshalb auch eine rheumatische Gelenkentzündung in Betracht ziehen, damit gegebenenfalls noch rechtzeitig eine zielgerichtete Therapie mit kurzwirksamen Antirheumatika oder später mit klassischen Basismedikamenten wie Methotrexat oder Biologika erfolgen kann. Diese Medikamente bieten Sehnen- und Gelenkschutz. Sie wirken sich positiv sowohl auf die rheumatischen Beschwerden als auch auf die Hautbeschwerden aus. Da sie immunologisch wirksam sind und Nebenwirkungen haben können, sollten die Patienten gut aufgeklärt und engmaschig immunologisch betreut werden. Das leisten die Rheumatologen als Internisten", erklärt Kalthoff.

Quelle: äin-red

Dies ist eine Pressemeldung des Berufsverbands Deutscher Rheumatologen (BDRh). Der Abdruck dieser Pressemeldung oder von Teilen des Artikels ist unter folgender Quellenangabe möglich: www.rheumatologen-im-netz.de. Bei Veröffentlichung in Online-Medien muss die Quellenangabe auf diese Startseite oder auf eine Unterseite des Patienteninformationsportals der Internisten-im-Netz verlinken.

 

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