26.02.2017

Hohe Ansteckungsgefahr für Grippe im Karneval

Bei Karnevalsveranstaltungen stehen die Menschen meist dicht gedrängt zusammen. Grippe-Viren können dann mittels Tröpfcheninfektion besonders leicht übertragen werden.

Gerade in der Karnevalszeit haben Grippe-Viren ideale Bedingungen, um sich ungehindert auszubreiten. „Bei Karnevalsveranstaltungen oder in überfüllten Kneipen und Bars stehen die Menschen dicht gedrängt zusammen und haben dadurch ein hohes Ansteckungsrisiko, weil Grippe-Viren unter diesen Bedingungen mittels Tröpfcheninfektion besonders leicht übertragen werden können", erläutert Dr. Juraj Galan, stellvertretender rheinland-pfälzischer Landesvorsitzender des Berufsverbandes Deutscher Internisten (BDI).

Anstecken kann man sich aber natürlich auch durch direkten Körperkontakt mit einer infizierten Person. Ein einfaches Händeschütteln kann schon ausreichen. Zudem hinterlassen Virenträger den Influenza-Erreger auch auf Türgriffen, Gläsern und Flaschen, von wo aus dieser leicht zu anderen Menschen gelangt.

Das erhöhte Infektionsrisiko in der Karnevalszeit - insbesondere bei Karnevalisten - ist auch auf eine Schwächung des Immunsystems zurückzuführen. Mit einer luftigen Kostümierung plus übermäßigem Alkoholkonsum kann der menschliche Körper bei niedrigen Außentemperaturen sehr schnell auskühlen. „Bei Kälte ziehen sich die Schleimhäute im Nasen-Rachen-Raum zusammen und werden weniger durchblutet, so dass Krankheitserreger, die in die oberen Atemwege eindringen, schlechter abgewehrt werden können", erläutert Galan. Wenn dann noch wenig Schlaf, zu viele alkoholische Getränke und womöglich Zigaretten die Abwehrkraft des körpereigenen Immunsystems zusätzlich schwächen, kann man sich schnell nicht nur eine gewöhnliche Erkältung einfangen, sondern auch eine ernsthafte Influenza-Grippe.

Grippe-Viren sind sehr wandlungsfähig und verändern sich fortlaufend. Besonders gefährdet durch die Influenza sind ältere Personen über 60 Jahre und Patienten mit einer chronischen Erkrankung. Für diese Risikogruppe sowie für medizinisches Personal, Pflegekräfte und Personen, die viel Kontakt mit anderen Menschen haben, empfiehlt das Robert Koch-Institut die Grippe-Impfung. Allerdings baut sich der Grippe-Schutz erst innerhalb von 10 bis 14 Tagen nach einer Impfung auf. Deshalb sollte man sich rechtzeitig impfen lassen, am besten bereits im Herbst.

 

 

 

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