11.07.2007

Bevölkerung ist über medizinische Themen oft schlecht informiert

Wer ein Mindestmaß an medizinischem Fachwissen besitzt, kann Erkrankungen eher vermeiden und Symptome leichter zuordnen. Vielen Menschen fehlen aber offensichtlich selbst Grundkenntnisse zu häufigen Erkrankungen...

Um das medizinische Grundwissen der Bevölkerung ist es offenbar nicht gut bestellt. Das zeigt eine Umfrage unter deutschsprachigen Passanten in einer Züricher Fußgängerzone. Demnach verfügen selbst gebildete Laien nur über rund ein Drittel des Grundwissens über Krankheiten wie Herzinfarkt,  Schlaganfall, COPD und Aids, das ihnen angesichts der weiten Verbreitung dieser Erkrankungen eigentlich geläufig sein sollte.

Die Wissenschaftler von der Universität Zürich hatten 185 Erwachsenen 9 Fragen zu Herzinfarkt, Schlaganfall, chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) und HIV gestellt. Dabei wurde nur „minimales medizinisches Wissen" überprüft, das allerdings von entscheidender Bedeutung für die Vermeidung und Früherkennung der genannten Krankheiten sei, z. B. welches die hauptsächlichen Risikofaktoren und Symptome einer COPD seien, wie man einen Schlaganfall erkennen könne und welcher Lebensstil das Risiko für Schlaganfälle erhöhe. Auch nach den Symptomen und Risikofaktoren eines Herzinfarktes wurden die Passanten befragt.

Wie sich bei der Auswertung herausstellte, konnte keiner der Befragten alle Fragen richtig beantworten und damit den maximalen Punktewert von 100% erreichen. Im Durchschnitt betrug die Quote richtiger Antworten nur 32% . Akademiker schnitten lediglich um 3,7% besser ab. Selbst Menschern mit einem medizinischen Hintergrund oder eigens gemachten Erfahrungen mit einem entsprechenden Krankheitsfall im persönlichen Umfeld seien nur wenig besser informiert gewesen.

Quelle: BioMed Central (BMC) Medicine 2007,  im Druck: doi:10.1186/1741-7015-5-14

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