27.11.2007

Auch jüngere Menschen sollten sich gegen Grippe impfen lassen

Nicht nur Senioren sollten sich vor einer Grippe-Infektion schützen, auch für junge Menschen kann eine Impfung lebensrettend sein...

Eine jährliche Impfung gegen Grippe (Influenza) ist nicht nur für alle Personen ab 60 Jahren empfehlenswert, sondern auch für jüngere Menschen. Darauf weist der Berufsverband Deutscher Internisten (BDI e.V.) in Wiesbaden hin. „Insbesondere für Jüngere, die an einer chronischen Krankheit leiden, stellen Influenza-Viren ein erhebliches Gesundheitsrisiko dar, da diese lebensbedrohliche Komplikationen auslösen können", warnt BDI-Vizepräsident Dr. Wolf von Römer. „Aufgrund der chronisch geschwächten Immunabwehr dieser Patienten kann es im Verlauf der Grippe-Erkrankung zu Lungen-, Hirnhaut- und Herzmuskelentzündungen kommen - nicht selten mit Todesfolge."  

Nur etwa jeder Zehnte der 25- bis 34-Jährigen ist geschützt

Aber auch gesunden jungen Menschen können Grippe-Symptome wie hohes Fieber, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen und trockener Husten stark zusetzen. Die Betroffenen sind in der Regel für einige Tage bettlägerig - was gerade für Eltern und Selbstständige oft zu einem großen Problem wird. Zudem leiden die Patienten häufig noch Wochen nach Abklingen der Influenza an einer ausgeprägten Leistungsschwäche und Unwohlsein. „Daher ist auch für Gesunde die jährliche Schutzimpfung im Herbst ratsam. Untersuchungen zeigen, dass eine frühzeitige Grippe-Impfung in der Gruppe der 18- bis 64-Jährigen 9 von 10 Klinikeinweisungen sowie 4 von 5 Todesfällen verhindern kann", erklärt der Münchner Internist.

Doch gerade bei den jüngeren Altersgruppen wird die echte Virusgrippe offenbar noch nicht ernst genug genommen. So beklagen die Betriebskrankenkassen (BKK), dass bei den Jüngeren derzeit viel zu wenig gegen Grippe geimpft sind. Laut BKK weisen die 25- bis 34-Jährigen mit 11% den geringsten Grippe-Impfschutz auf, während über 75-Jährige mit 58% Durchimpfungsrate am besten versorgt sind.

Schutz vor lebensbedrohlichen Komplikationen in jeder Altersgruppe

Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut in Berlin empfiehlt eine Influenza-Schutzimpfung für Erwachsene, Jugendliche und Kinder mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines chronischen Grundleidens. Dazu gehören chronische Lungenkrankheiten wie Asthma bronchiale, aber auch Herz-Kreislauf-, Leber- und Nierenerkrankungen, verschiedene Stoffwechselkrankheiten und Störungen des Immunsystems. „Allerdings ist gerade den jüngeren Patienten offenbar gar nicht bewusst, dass sie auf Grund ihrer chronischen Erkrankung bei einer Ansteckung mit Grippe etwa genauso stark gefährdet sind wie die über 60-Jährigen", meint Dr. von Römer.

Im Hinblick auf die derzeitige Grippe-Saison rät der BDI allen Risikopatienten und auch allen anderen Menschen, die gesund bleiben und ihr näheres Umfeld schützen möchten, sich jetzt gegen Influenza impfen zu lassen. „Der Schutz tritt 8 bis 14 Tage nach der Impfung ein und kann in jeder Altersklasse lebensbedrohliche Komplikationen effektiv verhindern", erklärt Dr. von Römer. „Insofern können alle Risikopatienten von der Impfung nur profitieren - vor allem aber auch die bisher eher impfmüden jüngeren Patienten." 

Mehr Informationen zu Grippe gibt es auch unter www.grippe-info.de.

 

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