18.12.2016

Herzschwäche-Patienten geht es mit Telemedizin offenbar besser

Die telemedizinische Überwachung von Patienten mit Herzschwäche führt zwar selten zu Veränderungen in der Therapie, scheint aber das subjektive Wohlbefinden der Patienten zu steigern.

Eine telemedizinische Überwachung von Herzschwäche-Patienten hinsichtlich wichtiger Vital-Parameter wie Gewicht, Puls oder Blutdruck führt selten zu einem medizinischen Eingreifen oder Veränderungen in der Therapie. Sie scheint aber das subjektive Wohlbefinden der Patienten zu steigern. Das zeigt eine Studie aus Kaiserslautern, die im Rahmen der DGK-Herztage in Berlin präsentiert wurde (siehe Clinical Research in Cardiology 2016, Band 105/2). „Das könnte auch eine Folge dessen sein, dass Patienten durch die Teilnahme am Projekt besser informiert sind", vermuten die Studienautoren. „Wir benötigen weitere Studien über die Abläufe und den Prozess, um Projekte in Zukunft auf die zentralen Aspekte des Telemonitoring zu konzentrieren."

An der Studie nahmen 68 Patienten in ländlichen Gegenden von Rheinland-Pfalz mit stabiler systolischer Herzinsuffizienz und einer optimierten medikamentösen Therapie teil und wurden sechs Monate lang beobachtet. Die Telemonitoring-Systeme, mit denen sie ausgestattet wurden, übermittelten halbautomatisch Daten über die Puls- und Blutdruckwerte und das Gewicht. Wurden dabei die zuvor für jeden Patienten individuell festgelegten Grenzwerte überschritten, löste dies einen Alarm aus. Nach einem standardisierten Verfahren wurden entweder neuerliche Messdaten abgewartet oder speziell ausgebildete Pflegepersonen besprachen mit den betroffenen Patienten am Telefon ihre Symptome und mögliche therapeutische Veränderungen. Dazu kamen regelmäßige Routine-Telefonate zur Aufklärung über die Erkrankung, und um den Gesundheitszustand zu besprechen.

Während des Beobachtungszeitraums wurde insgesamt 2.069-mal ein Alarm ausgelöst, jeder Patient hatte zumindest einen Alarm. Nur 3,6 Prozent der Alarme führten zu einer klinischen Entscheidung und einer Therapie-Änderung, oder den Patienten wurde empfohlen, ihren Hausarzt oder Kardiologen aufzusuchen. Symptome wie Kurzatmigkeit oder Erschöpfung verbesserten sich aber deutlich. Auch die Depressions-Scores gingen von 8,4 auf 5,5 zurück.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung e.V.

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