Was ist Darmkrebs?

Der menschliche Darm besteht aus verschiedenen Regionen, die sich in ihrem Aufbau und ihrer Funktion unterscheiden. In jeder dieser Regionen können Zellen der Darmschleimhaut zu Krebszellen werden und sich unkontrolliert vermehren. Die so entstehenden Geschwülste (Tumore) können, wenn sie bösartig (maligne) sind, sich im ganzen Körper verbreiten und Tochtergeschwülste (Metastasen) bilden.

Bei der Entstehung von Darmkrebs spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Die meisten Darmkrebsfälle treten auf, ohne dass für den Einzelfall eine Ursache bekannt ist. Falsche Ernährung , eine ungesunde Lebensweise und chronisch-entzündliche Darmerkrankungen können die Entwicklung von Darmkrebs begünstigen. Manche Darmkrebsformen sind darüber hinaus vererbbar. So ist die Wahrscheinlichkeit zu erkranken ungefähr doppelt so hoch, wenn ein Verwandter ersten Grades bereits Darmkrebs hat. Für andere Darmkrebsformen scheint es eine genetische Veranlagung zu geben. Bei diesen Menschen kann Darmkrebs leichter entstehen als bei unbelasteten Personen.

Darmtumore wachsen langsam und machen sich gewöhnlich erst spät bemerkbar. Beschwerden treten meist erst dann auf, wenn der Krebs sich bereits stark ausgebreitet hat. Die Heilungschancen hängen maßgeblich vom Zeitpunkt der Behandlung ab: Wird Darmkrebs im Anfangsstadium behandelt, kann er häufig geheilt werden.

Wichtige Krankheitszeichen des Darmkrebses sind veränderte Stuhlgewohnheiten, Blut im Stuhl, Gewichtsverlust, Blutarmut und Darmverschluss. In jedem Fall sollten Patienten mit wochenlang andauernden Leibschmerzen einen Spezialisten für Magen-Darm-Erkrankungen, einen Gastroenterologen, aufsuchen und eine Darmspiegelung durchführen lassen.

Durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen kann Darmkrebs rechtzeitig erkannt werden. Bei einer Darmspiegelung wird der Tumor in 6 von 10 Krebsfällen entdeckt. Die Krankenkassen übernehmen für alle Versicherten ab 55 Jahren die Kosten einer Darmspiegelung, für familiär Vorbelastete auch schon früher.

In Deutschland ist Darmkrebs bei Frauen die zweithäufigste, bei Männern die dritthäufigste Krebserkrankung. Hierzulande erkranken jedes Jahr 70.000 Menschen, 30.000 sterben daran. Männer sind etwas häufiger betroffen als Frauen. Die meisten Darmtumore kommen im Dickdarm vor ( knapp 95%), lediglich 2-5% betreffen den sehr viel längeren Dünndarm.

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