Hepatitis C: Ursachen, Risikofaktoren & Anzeichen

Nach gängiger Lehrmeinung erfolgen Infektionen mit dem Hepatitis-C-Virus in erster Linie parenteral durch den Kontakt zu kontaminiertem Blut.

Das Risiko einer Virusübertragung von der Mutter auf das Kind während der Schwangerschaft oder der Entbindung liegt unter 5 % und ist damit wesentlich geringer als bei Hepatitis B.
Hepatitis C gilt im Vergleich zur Hepatitis B als weniger ansteckend.

Wie auch bei der Hepatitis B sind Drogenabhängige mit intravenösem Drogenkonsum - vor allem durch die Mehrfachnutzung von verunreinigten Spritzen oder anderem Drogenbesteck - stark gefährdet. Ein weiterer gefährdeter Personenkreis sind beim Hantieren mit Injektionsnadeln Ärzte, Pflegepersonal und bestimmte Patientengruppen, z. B. Dialyse-Patienten. In der Vergangenheit (bis 1991/92) waren außerdem alle Patienten, die Blut oder Blutprodukte erhalten hatten, dem Risiko einer Infektion mit Hepatitis C ausgesetzt und sollten sich testen lassen. Auch eine längere Inhaftierungsphase kann mit einem erhöhten Risiko einer Ansteckung mit dem Hepatitis C Virus einhergehen.

Auch wenn für Hepatitis C das Ansteckungsrisiko beim Sex als eher gering eingestuft wird, ist eine sexuelle Übertragung von HCV grundsätzlich möglich, insbesondere bei riskanten Sexualpraktiken. Weitere Infektionsquellen können theoretisch auch kosmetische Eingriffe wie Tätowieren, Ohrloch-Stechen oder Piercing darstellen, wenn die Hygiene-Standards nicht streng befolgt werden.

Anzeichen & Symptome

Die Infektion verläuft bei etwa 75 % der infizierten Personen unbemerkt oder äußert sich durch unspezifische Krankheitszeichen, wie etwa bei einer Grippe. Die Hepatitis-typischen Beschwerden - Dunkelfärbung des Urins, Hellfärbung des Stuhls und eine Gelbsucht - fehlen in der Regel. Daher bleiben akute Infektionen oft unbemerkt und werden häufig chronisch.

Der Zeitraum zwischen einer Ansteckung und dem Ausbruch der Erkrankung (Inkubationszeit) kann bei einer Hepatitis-C-Infektion etwa 2-24 Wochen dauern, in der Regel sind es 6-9 Wochen. Eine Ansteckungsfähigkeit besteht, solange das Virus im Blut nachweisbar ist.


Experte: Prof. Dr. Dr. Michael Rupert Kraus, Altötting & Prof. Dr. A. Gerbes, München

Literatur:
Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin in 2 Ordnern; Meyer, J. & Pletz, M.W. & Mayet W.-J (Hrsg.); Elsevier, 5/2017 Zeuzem S.: Therapieoptionen bei Hepatitis C. Deutsches Ärzteblatt 2017, Band 114 (1-2), Seite 11-21: https://www.aerzteblatt.de/archiv/185163/Therapieoptionen-bei-Hepatitis-C Zeuzem S. Hepatitis-C-Therapie: State of the Art 2018 Dtsch Med Wochenschr 2018; 143(24): 1784-1788 Prof. Dr. R. Bartenschlager, Prof. Dr. M. Cornberg, Prof. Dr. T. Pietschmann: Maßgeschneiderte Therapie der Virushepatitis der Gegenwart und Zukunft. Hepatitis B, C, Delta und E. Der Internist 7/2017: https://www.springermedizin.de/hepatitisviren/hepatitiden/massgeschneiderte-therapie-der-virushepatitis-der-gegenwart-und-/12454202?fulltextView=true

Letzte Aktualisierung: 22.02.2023

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