Bösartige Tumore
Bösartige Tumore wachsen meist schnell und dringen aggressiv in das umliegende Gewebe ein. Dieses Eindringen nennt man Infiltration oder Invasion. Bösartige Tumore wachsen „infiltrativ" (oder „invasiv") und „destruktiv", d. h. sie zerstören das umliegende Gewebe. Im Gegensatz zu gutartigen Tumoren besitzen bösartige Geschwülste meist keine oder nur eine unvollständige Kapsel. Bösartige Tumore breiten sich häufig entlang von Nerven oder in Lymph- und Blutgefäßen aus. Die Tumorzellen können in die Gefäße eindringen und werden mit dem Blutstrom fortgeschleppt. An anderen Stellen des Körpers können sie aus dem Blutgefäß in das Gewebe gelangen, sich dort vermehren und zu einem weiteren Tumor anwachsen. Diese Tochtergeschwülste nennt man Metastasen. Bösartige Tumore können, nachdem sie entfernt wurden, nach einer gewissen Zeit wieder auftreten (Rezidiv).
Wichtige Merkmale zur Unterscheidung von gut- und bösartigen Tumoren:
Merkmal | Gutartiger Tumor | Bösartiger Tumor |
Wachstum | Wächst langsam und verdrängt umliegende Gewebe | Wächst rasch und wuchert in das umliegende Gewebe ein |
Allgemeinzustand des Patienten | Wenig oder nur leicht beeinträchtigt | Verschlechtert sich zunehmend |
Tochtergeschwülste (Metastasen) | Keine | Häufig |
Verhalten des Tumors nach einer Operation oder anderen Therapie | Patient ist geheilt | Tumor tritt häufig wieder auf |
Begrenzung des Tumors | Tumor ist scharf gegen das umliegende Gewebe abgegrenzt. Der Chirurg kann den Tumor meist leicht aus der Umgebung „herausschälen" | Tumor ist meist nicht gegen das umliegende Gewebe abgegrenzt, sondern er wächst mit vielen Tumorausläufern in die Umgebung ein. Der Chirurg muss den Tumor daher mit einem großen „Sicherheitsabstand" entfernen, damit er alle bösartigen Zellen entfernt. |