Leberkrebs: Auswirkungen und Prognose

Auswirkungen und Komplikationen

Die entarteten Leberzellen können ihre Entgiftungs- und Stoffwechselfunktion nicht mehr erfüllen. So werden z. B. die beim Eiweißstoffwechsel anfallenden Giftstoffe wie Ammoniak, Amine und Phenole nicht mehr ausreichend abgebaut und gelangen unter anderem ins Gehirn, wo sie die Hirnzellen schädigen. Die Folge sind Depressionen, Antriebslosigkeit, Persönlichkeitsveränderungen bis hin zu Bewusstseinsstörungen und Leberkoma, das oft tödlich endet. Die langsame Vergiftung des Körpers führt außerdem zu Nierenversagen.

Im Spätstadium kann sich Leberkrebs im Körper ausbreiten und Tochtergeschwüre (Metastasen) in den benachbarten Lymphknoten, in Bauch- und Brustfell, in Lunge, Nebennieren und Knochen bilden. Diese Komplikation ist jedoch relativ selten.

Prognose und Verlauf

Je früher der Leberkrebs erkannt wird, desto größer sind die Heilungsaussichten. In 80 % der Fälle können Leberkarzinome zum Zeitpunkt der Diagnose jedoch nicht mehr operiert werden. In den Fällen, in denen die Erkrankung noch operiert werden kann, überlebt jeder zweite Patient länger als 5 Jahre. Die Lebenserwartung bei bereits metastasiertem Leberkrebs beträgt weniger als ein halbes Jahr.

Experte: Wissenschaftliche Beratung & Ausarbeitung: Prof. Dr. med. Guido Gerken, Essen

Literatur:
Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin in 2 Ordnern; Hrsg.: Meyer, J. & Pletz, M.W. & Mayet W.-J et al. ; Elsevier, 5/2021 Essentielles zur Leber, Hrsg.: A. Canbay & G. Gerken, MWV Med. Wiss. Verlagsgesellschaft, Berlin, 2021

Letzte Aktualisierung: 13.08.2021

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