Magenkrebs: Prognose & Nachsorge

Prognose & Verlauf

Wird Magenkrebs im Frühstadium erkannt und behandelt, können heute 75 % der Betroffenen überleben. In diesem Stadium ist der Krebs noch auf die Schleimhaut beschränkt und hat sich noch nicht in die tiefer liegenden Schichten der Magenwand ausgebreitet. Bei einem weiter fortgeschrittenen Tumorstadium beträgt die Heilungsrate dagegen nur noch 20 %. Bei lokal fortgeschrittenem Tumor, der aber noch operiert werden konnte und wenn eine zusätzliche perioperative Chemotherapie möglich war, ist die Überlebenschance höher. Für Frauen wurden aktuell im Vergleich zu Nichtbehandelten Steigerungen der 5-Jahres-Überlebensraten um 34 Prozent, für Männer um 32 Prozent ermittelt.

Tumornachsorge

Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus können Patienten in speziell ausgerüsteten Nachsorgekliniken Ernährungs- und Verhaltensregeln für das Leben nach einer Magenoperation erlernen.

Sobald die erste Behandlungsphase (Operation, Chemo- oder Strahlentherapie) abgeschlossen ist, beginnt die Phase der Tumornachsorge. Durch diese sollen neu entstehende Tumore rechtzeitig erkannt und Begleit- oder Folgeerkrankungen festgestellt und behandelt werden. Außerdem soll sie den betroffenen Patienten bei psychischen oder sozialen Problemen helfen.

Die Tumornachsorge sollte von einem Arzt vorgenommen werden, dem Sie vertrauen. Es ist darauf zu achten, dass alle wichtigen Informationen zwischen der Klinik und dem Nachsorgearzt ausgetauscht werden. Nehmen Sie die Termine für die Nachsorge-Untersuchungen pünktlich wahr. Nur so können Rückfälle rechtzeitig erkannt werden. Leider zeigt sich aber bei der Nachsorge oft ein Rezidiv der Erkrankung (wiederkehrender Tumor) in Form einer Leber- oder /und Lungenmetastasierung, Peritonealkarzinose oder Knochenmetastasen, so dass nur noch eine palliative Chemotherapie oder Strahlentherapie von Fraktur gefährdenden Knochenmetastasen möglich ist. Eine operative Therapie der Metastasen ist nur selten möglich. In den ersten beiden Jahren nach der ersten Behandlungsphase finden Nachsorge-Untersuchungen alle 3-6 Monate statt. Später werden die Abstände größer. Die Untersuchungen bestehen aus einer Ultraschalluntersuchung des Bauchraums und eine Bestimmung der Blutwerte. Bei verbliebenem Restmagen ist auch eine Gastroskopie indiziert. Eine Röntgen-Untersuchung des Thorax dient zum Ausschluss von Lungenmetastasen. Das CT des Thorax und Bauchraums wäre zwar etwas sensitiver in der Diagnostik, ist aber kostenintensiver und hat eine höhere Strahlenbelastung. Die Indikation zu diesen Untersuchungen wird daher, auch je nach Symptomatik des Patienten, individuell gestellt.

Experte: Wissenschaftl. Beratung & Ausarbeitung: Prof. Dr. med. Joachim Mössner, Leipzig

Literatur:
Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin in 2 Ordnern; Hrsg.: Meyer, J. & Pletz, M.W. & Mayet W.-J et al. ; Elsevier, 11/2020 Referenz Gastroenterologie. Hrsg. Riemann, J. F., Fischbach, W., Galle, P.R., Mössner, J. Georg Thieme Verlag KG; Stuttgart, New York (2019ISBN 978 313 240 5004

Letzte Aktualisierung: 21.05.2021

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