Salmonellen-Infektion: Komplikationen & Besonderheiten bei Schwangeren

Auswirkungen & Komplikationen bei Salmonellen-Enteritis

Länger anhaltender oder heftiger Durchfall und Erbrechen haben einen großen Flüssigkeitsverlust zur Folge. Ein Mangel an Flüssigkeit im Körper ist an einer trockenen Zunge und trockenen Schleimhäuten im Mundbereich, einer trockenen und faltenbildenden Haut, sowie an dunkel verfärbtem Urin und einer reduzierten Urinmenge erkennbar. Das Blutplasma dickt ein, sodass das Thrombose-Risiko und damit die Gefahr eines Verschlusses der venösen Blutgefäße steigt. Auch Nierenversagen, insbesondere bei vorgeschädigten Nieren, kann auftreten.

Salmonellen können Symptome wie bei einer Blinddarmentzündung hervorrufen, hier stehen starke Bauchschmerzen im Vordergrund. In seltenen Fällen kann es zu einer Perforation des Darms mit anschließender Bauchfellentzündung kommen.

In weniger als 5 % kommt es zu einer Einschwemmung der Erreger in die Blutbahn, einer sog, Bakteriämie. Dadurch können die Erreger in andere Organe verschleppt werden und dort zu Entzündungen z.B. am Herzbeutel, (Perikarditis) oder der Herzinnenhaut (Endokarditis), der Lunge (Pneumonie), der Wirbel (Spondylitis), des Knochenmarks (Osteomyelitis), der Gelenke (Arthritis) oder der Hirnhaut (Meningitis) führen.

Wie bei anderen bakteriellen Darminfektionen kann sich als Folgeerkrankung eine reaktive Gelenkentzündung (reaktive Arthritis) entwickeln. Die Ausprägung ist hierbei sehr variabel und reicht von leichten, kurz andauernden Gelenkbeschwerden bis hin zu über Monate bestehenden schweren, bewegungseinschränkenden Gelenkentzündungen. Vornehmlich sind die großen Gelenke (Knie, Sprunggelenk, Hüfte) betroffen. Diese Folgeerkrankung tritt besonders häufig bei Personen mit einer bestimmten Eiweißausstattung (HLA-B27-positive Individuen, sog. Humane Leukozyten-Antigene) auf, ist aber insgesamt selten. Die Behandlung erfolgt mit entzündungshemmenden Medikamenten.

Besonderheiten bei Schwangeren und Älteren

Bei einer Salmonellose während der Schwangerschaft besteht das Risiko einer Frühgeburt. Ein schwerer bzw. komplikationsreicher Verlauf einer Salmonellen-Infektion bei der Mutter kann allgemein die Gesundheit des Kindes gefährden.

Bei älteren Menschen muss aufgrund eines geschwächten Immunsystems, eines schlechten Allgemeinzustandes oder bei bestehenden Vorerkrankungen mit schweren Krankheitsverläufen gerechnet werden. Flüssigkeits- und Elektrolytverluste führen schneller zu Komplikationen als bei gesunden jungen Menschen. Dies gilt in gleichem Maße auch für Kleinkinder.

Autor/Autoren: Wissensch. Beratung & Ausarbeitung: Dr. Mirjam Schunk, Prof. Dr. Thomas Löscher

Literatur:
Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin in 2 Ordnern; Hrsg.: J. Meyer et al. ; Elsevier, 11/2018

Letzte Aktualisierung: 29.01.2019

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