Tollwut

Die Erkrankung wird in 70-90% der Fälle durch Hunde übertragen, aber auch durch zahlreiche andere Tiere wie Schakale, Fledermäuse (Australien, Großbritannien, Brasilien, USA und andere Länder), Füchse, Affen, Katzen, Alaskabären, Mungos oder Ratten. Die Übertragung erfolgt durch Biss- oder Kratzwunden von infizierten Tieren bzw. nach Schleimhautkontakt mit virushaltigem Speichel. Ein Tollwutrisiko besteht fast überall auf der Welt. Besonders hoch ist das Ansteckungsrisiko bei Bissen von Tieren (meist Hunde ) in Indien, aber auch in vielen anderen Entwicklungsländern in Asien, Afrika und Lateinamerika. Verbreitungsgebiete in Europa sind Russland, Weissrussland, Ukraine, die baltischen Staaten, Türkei, Rumänien, Kroatien, Serbien und Polen.

Besonders Tierärzte, Jäger, Forstpersonal, Personen mit Umgang mit Tieren in Gebieten mit Wildtiertollwut sowie Personen mit engem Kontakt zu Fledermäusen sollten sich impfen lassen. Darüber hinaus wird eine vorbeugende Impfung Personal in Laboratorien mit Tollwutrisiko und Reisenden in Regionen mit hoher Tollwutgefährdung (z.B. durch streunende Hunde) empfohlen.

Bei der Tollwut kann auch noch eine Impfschutzbehandlung nach einer Infektion (postexpositionelle Prophylaxe) vor der Erkrankung schützen. Diese sollte jedoch so rasch wie möglich nach Biss- oder Kratzwunden bzw. nach Schleimhautkontakt mit virushaltigem Speichel von tollwütigen bzw. tollwutverdächtigen Tieren erfolgen. Hierfür sind je nach Impfstoff-Präparat 5 bzw. 6 aufeinander folgende Impfungen an den Tagen 0, 3, 7, 14, 28 und zusätzlich eine Gabe von entsprechenden Antikörpern (Tollwut-Immunglobulin) bei der 1. Impfung erforderlich.

Für eine vorbeugende Impfung reichen 3 aufeinander folgende Injektionen an den Tagen 0, 7, 21 (oder 28) aus. Einmalige Auffrischimpfungen werden bei anhaltendem Risiko je nach Impfstoffpräparat alle 2-5 Jahre bzw. nach einem Jahr und danach alle 5 Jahre empfohlen.

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