St. Vincenz-Krankenhaus Menden
Abteilung Innere Medizin I/Kardiologie, Diabetologie, Intensivmedizin

Dr. med. Andree Matern

Facharzt für Innere Medizin
Kardiologie, Diabetologie, Intensivmedizin
Notfallmedizin, Labordiagnostik
Ethikkoordinator im Gesundheitswesen (AEM)

Am Stein 24
58706 Menden

Tel.: 02373-1681501
Fax: 02373-1681502

E-Mail: innere-menden@kkimk.de
Homepage: www.kkimk.de

Was tun bei Digitoxin-Lieferproblemen?

Leider nehmen die Lieferengpässe für viele Standardarzneimittel immer mehr zu, u.a. auch für das von einigen von Ihnen eingenommene Digitoxin (u.a. Digimerck). Für die Betroffenen hat die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie im August 2022 folgende Empfehlung heraus gegeben:

"Was tun, wenn ein Patient mitDigitoxin bereits behandelt wurde?
Zunächst sollte geprüft werden, ob eine Indikation (noch) vorliegt. Diese ist nur gegeben, wenn Digitoxin aufgrund
1. von tachykardem Vorhofflimmern trotz Betablockern bzw. bradykardisierenden Kalziumantagonisten oder
2. aufgrund von fortgeschrittener HFrEF (NYHA II–IV) begonnen worden war. Eine HFpEF ohne tachykardes Vorhofflimmern stellt keine Indikation für Digitalis dar; Digitoxin kann und sollte hier ersatzlos abgesetzt werden.
Als Alternative zu Digitoxin bei bestehender Indikation steht Digoxin zur Verfügung. Bei der Umstellung ist zu beachten, dass die Halbwertzeit von Digitoxin sehr lange ist (ca. 7 Tage), sodass zunächst eine Therapiepause von 2–3 Wochen erfolgen muss, ggf. mit anschließender Spiegelbestimmung. Wenn der Digitoxinspiegel unterhalb der therapeutischen Serumkonzentration von 8–18 ng/ml (10,5–23,6 nmol/l) liegt, kann mit Digoxin gestartet werden."

Digitoxin ist eines von zwei auf dem Markt befindlichen "Herzglykosiden". Das zweite Präparat heißt Digoxin und wird etwas anders vom Körper abgebaut - rein über die Niere - und hat eine kürze Verweildauer im Körper als Digitoxin. Die Wirkung ist jedoch bei beiden Präparaten gleich. Die Empfehlung stellt einen groben Rahmen zur Umstellung von Digitoxin auf Digoxin dar und muß auf ihre persönliche Verhältnisse angepaßt werden. Nehmen Sie dazu bitte mit Ihrem behandelnden Arzt/Ihrer behandelnden Ärztin Kontakt auf.

 

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