Herz/Kreislauf & Schwangerschaft
Das Herz schlägt bei Schwangeren für zwei: für die Mutter und das ungeborene Kind. Das Herz muss daher deutlich mehr leisten als bei nichtschwangeren Frauen. Über die Nabelschnur wird das Kind mit Blut versorgt. Je größer das Kind wird, desto mehr Arbeit muss das Herz der Schwangeren leisten. Um die Mehrarbeit zu schaffen, bereitet sich der Körper der Schwangeren mit entsprechenden Maßnahmen vor. Angestoßen und gesteuert werden die Veränderungen durch Hormone.
Veränderungen von Herz und Kreislauf
Das Volumen, das das Herz in einer Minute pumpt (Herzminutenvolumen), nimmt in der Schwangerschaft um 30 bis 50% zu. Auch Herzfrequenz und Schlagvolumen nehmen deutlich zu. Schwangere haben etwa 40% mehr Blutvolumen als nichtschwangere Frauen. Ihr Herz muss also deutlich mehr leisten. Während der Geburt können Schmerzen und Aufregung bzw. Angst der Schwangeren dazu führen, dass die Herzfrequenz deutlich steigt und Stresshormone freigesetzt werden. Das Herz muss nun noch mehr leisten. Das Herzminutenvolumen wird kurz vor der Geburt um insgesamt etwa 50% gesteigert. Die Gebärmutter zieht sich in den Wehen stark zusammen, um das Kind auszutreiben und presst so etwa 500 Milliliter Blut in den Blutkreislauf.
Etwa 60 bis 90 Minuten nach der Entbindung normalisieren sich Herzfrequenz, Schlagvolumen und Herzminutenvolumen und kehren auf die Ausgangswerte zurück.