Vorsorge bei Erkrankungen des Magens und des Darms

Regelmäßige Untersuchungen

Eine große Rolle vor allem bei den bösartigen Darmtumoren spielt die Früherkennung. Gehen Sie deshalb ab Ihrem 45. Lebensjahr zur Vorsorgeuntersuchung und nutzen Sie das kostenlose Angebot ihrer Krankenkasse zur Darmspiegelung ab dem 55. Lebensjahr bei Ihrem Internisten bzw. Gastroenterologen.

Mit einer ausgeglichenen Lebensweise und einer gesunden Ernährung können Sie viel für die Verdauungsfunktionen tun, um Gesundheit und Wohlbefinden zu gewährleisten:

Langsames und ruhiges Essen

Ein wichtiger Schritt für die Gesunderhaltung des Verdauungssystems ist, darauf zu achten, wie Sie essen: Statt hektisch und unkonzentriert, sollten Sie die Nahrung langsam, in Ruhe und ganz bewusst aufnehmen und gut kauen. So wird die Nahrung bereits im Mund vorverdaut, was den nachfolgenden Stationen - Magen, Dünndarm, Bauchspeicheldrüse und Galle, entlastet.

Ausgewogene Ernährung

Weiterhin entscheidend für optimale Verdauungsfunktionen ist, was und wie viel Sie essen. Nehmen Sie mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt zu sich. Um den Darm zu einer guten Verdauungsleistung anzuregen, sollten Sie auf eine ausgewogene, faserreiche Kost achten. Dazu zählen naturbelassene Lebensmittel, frisches Obst, Gemüse und Salat. Tierische Fette und rotes Muskelfleisch sollten Sie dagegen nur in Maßen zu sich nehmen. Achten Sie auch auf einen regelmäßigen Stuhlgang und essen Sie nicht mehr als für Ihren täglichen Energiebedarf notwendig ist.

Ballaststoffreiche Kost ist zwar wichtig, Sie sollten die Menge an Ballaststoffen aber langsam steigern, da Ballaststoffe Blähungen auslösen können. Vor allem bei immobilen und bettlägerigen Patienten können Ballaststoffe zu Darmverstopfung führen. Am Geeignetsten sind Haferflocken, Leinsamen oder Flohsamen, da sie die Gleitfähigkeit des Stuhls erhöhen.

Bei Unverträglichkeit bestimmter Nahrungsmittel verzichten sie am Besten darauf, um Reizungen der Darmschleimhaut zu vermeiden. Auch Rauchen und Alkohol schädigen den Verdauungstrakt und sollten möglichst vermieden werden.

Sauberes Wasser und frisches Essen

Der beste Schutz vor Viren, Bakterien und anderen Krankheitserregern ist eine sorgfältige Hygiene. Viele Erreger gelangen über die Hände in unseren Mund. Waschen Sie sich deshalb nach dem Toilettengang und vor der Essenszubereitung gut die Hände.

Weitere Infektionsquellen sind verdorbene Nahrung und abgestandenes Trinkwasser. Bewahren Sie deshalb unverpackte Lebensmittel unter 10 Grad im Kühlschrank auf. Brauchen Sie Nahrungsmittel und Getränke immer möglichst schnell auf, Hackfleisch, rohe Eierspeisen und angebrochene Fruchtsaftverpackungen möglichst noch am selben Tag.

Besonders wichtig sind diese Hygienemaßnahmen vor allem während des Urlaubs. Da der Körper in fremden Ländern mit Erregern konfrontiert wird, auf die das Immunsystem oft nicht vorbereitet ist, kommt es hier besonders häufig zu Magen-Darm-Infektionen. Vermeiden Sie deshalb auf Reisen Leitungswasser, rohes Gemüse und Fleisch sowie nicht schälbares Obst. Auch Tiefkühlkost, nicht-pasteurisierte Speisen, Meeresfrüchte und Fisch sowie rohe Eierspeisen sollten Sie mit Vorsicht genießen.

Loperamid gegen Durchfall, Metoclopramid gegen Erbrechen und Übelkeit, Leinsamen gegen Verstopfung und Silbernitrat zur Wasserdesinfektion sind deshalb sinnvoller Bestandteil jeder Reiseapotheke.

Gesunde Darmflora

Wenn durch eine notwendige Therapie mit Antibiotika oder auch anderen Medikamenten das Gleichgewicht der Darmbakterien gestört wurde, kann es sinnvoll sein, die Darmflora wieder aufzubauen. Hierzu stehen spezielle Präparate zur Verfügung, zum Beispiel mit Laktobazillen. Diese Bakterien besiedeln den Darm und sorgen dafür, dass die örtliche Abwehr in der Darmschleimhaut wieder funktioniert.

Trinken

Für eine optimale Darmfunktion benötigt der Körper viel Flüssigkeit. Vor allem ältere Menschen trinken häufig jedoch zuwenig. Da auch dem Darminhalt die Flüssigkeit fehlt, kann es zu Verdauungsproblemen wie Verstopfung kommen. Allgemein empfohlen ist eine Flüssigkeitszufuhr von mindestens 2 Litern am Tag, am besten in Form von Mineralwasser, Saft oder Tee.

Körperliche Aktivität

Zu wenig Bewegung beeinträchtigt auch die Darmfunktion negativ. Eine ausgleichende Gymnastik, die vor allem die Bauchmuskeln trainiert sowie Wandern Schwimmen, Radfahren oder andere Sportarten tun nicht nur den Muskeln gut, sondern bringen auch den Darm in Schwung.

Seelische Ausgeglichenheit

Da viele Magen-Darm-Erkrankungen auch psychische Ursachen haben können, ist es wichtig, dass Sie regelmäßige Ruhepausen und regelmäßige Entspannungsphasen einlegen. Ausreichend Schlaf und Ent­spannungstechniken wie Yoga, Meditation, Atem- oder Bewegungsübungen, können auch positive Wirkung auf Magen-Darm-Erkrankungen haben.

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