Herz/Kreislauf & Sport
Körperliche Bewegung hält fit: Regelmäßiges Training senkt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und nach dem Sport fühlt man sich einfach wohl. Strengt man sich körperlich an, schlägt das Herz häufiger und pumpt mehr Blut pro Minute in den Körper, um ihn ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen.
Bei Menschen, die regelmäßig Sport treiben, passt sich das Herz-Kreislaufsystem an die regelmäßige Belastung an:
- Das Herz eines Sportlers kann mehr Blut pro Herzschlag in den Körper pumpen
- Das Schlagvolumen steigt bis auf das Doppelte an: Pro Minute kann das Herz eines Ausdauersportlers bei starker körperlicher Anstrengung bis zu 35 Litern durch den Körper pumpen. Bei Untrainierten sind dies maximal 20 Liter.
- Sportler können bei körperlicher Belastung viel mehr Sauerstoff aufnehmen als Nichtsportler: Bis zu 5,2 Litern pro Minute im Vergleich zu maximal 2,8 Litern bei Untrainierten.
- Ausdauersportler haben häufig ein größeres Herz und können pro Herzschlag mehr Blut und damit mehr Sauerstoff transportieren. Deshalb schlägt das Sportlerherz in Ruhe langsamer als bei Nichtsportlern: Die Ruheherzfrequenz von Nichtsportlern beträgt etwa 60 bis 90 Schläge pro Minute, bei Sportlern etwa 40 bis 50 Schläge pro Minute - je nach Trainingszustand.
- Bei Hochleistungssportlern im Ausdauersport (wie Radrennen, Skilanglauf, Marathon, Rudern) kann das Herz auch an Gewicht zunehmen. In seltenen Fällen kann es dann bis zu 500 Gramm wiegen (im Vergleich zu rund 300 Gramm bei Nichtsportlern).
- Die seltene deutliche Herzvergrößerung bei Ausdauersportlern muß von der pathologischen Herzvergrößerung (auch durch Doping) unterschieden werden.
Tabelle: Herz-Werte bei Nichtsportlern und bei Sportlern
Herz-Wert | Nichtsportler | Nichtsportler | Ausdauer- | Ausdauer- |
Herzgewicht | 300 | 300 | 500 | 500 |
Herzfrequenz (Schläge/Minute) | 80 | 180 | 40 | 180 |
Schlagvolumen (Milliliter) | 70 | 100 | 140 | 190 |
Herzzeitvolumen (Liter/Minute) | 5,6 | 20 | 5,6 | 35 |
Sauerstoffauf- | 0,3 | 2,8 | 0,3 | 5,2 |
(Quelle: Silbernagl/Despopoulos: Taschenatlas der Physiologie)