Ursachen für Hormonmangel

Die Hormondrüse fehlt

Fehlende Hormondrüsen können eine Ursache für Hormonmangel sein. Eine Hormondrüse kann entweder von Geburt an fehlen oder im Verlauf des Lebens entfernt oder zerstört werden, beispielsweise wenn eine Drüse von einem Tumor befallen ist und operativ entfernt werden muss.

Drüsengewebe wird zerstört oder verdrängt

Bestimmte Krankheiten können dazu führen, dass Hormondrüsen zerstört werden. Häufig sind Autoimmunerkrankungen, wie z. B. Morbus Basedow oder Morbus Addison, die Ursache. Dabei greift das körpereigene Immunsystem das Drüsengewebe an und schädigt es. Bei Typ-1-Diabetes zerstört das Immunsystem die Insulin-produzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse. Weitere Ursachen für eine Zerstörung von Hormondrüsen sind:

  • Durchblutungsstörungen
  • Innere Blutungen
  • Schlaganfall
  • Infektionen (z. B. Schilddrüsenentzündung, Tuberkulose)
  • Tumore

Die Bildung von Hormonen ist gestört

Der Körper stellt Hormone mit Hilfe bestimmter Eiweiße, so genannter Enzyme, her. Ohne diese Enzyme kann er bestimmte Hormone nicht bilden.

Manche Enzyme fehlen von Geburt an, andere werden in Folge von Erkrankungen nicht ausreichend gebildet. Beispielsweise wird bei einer Nierenschwäche die Niere geschädigt, so dass sie nicht mehr genügend Calcitriol bildet. Da Calcitriol den Kalziumhaushalt reguliert, wird nicht mehr genügend Kalzium in die Knochen eingebaut (Osteomalazie).

Auch wenn die Bausteine fehlen, aus denen der Körper die Moleküle zusammensetzt, können manche Hormone nicht gebildet werden. Ein wichtiger Baustein für die Hormonbildung ist z. B. Jod. Nimmt ein Mensch nicht genügend Jod mit der Nahrung auf, kann seine Schilddrüse nicht genügend Hormone produzieren. Die Folge ist eine Schilddrüsenunterfunktion.

Die Hormone wirken nicht richtig an ihren Zielzellen

Hormone binden an bestimmte Moleküle in der Zellmembran, die so genannten Rezeptoren. Sind diese Rezeptoren nicht ausreichend vorhanden oder defekt, kann ein Hormon nicht richtig wirken. Dies kann z. B. bei Typ-2-Diabetes der Fall sein. Ein anderes Beispiel ist die testikuläre Feminisierung (komplette Androgenresistenz). Hierbei bildet der Körper der Betroffenen keine Rezeptoren für das männliche Geschlechtshormon Testosteron. Das genetische Geschlecht dieser Menschen ist zwar männlich, es bilden sich jedoch keine männlichen Geschlechtsorgane, da das Testosteron nicht wirken kann. Die Neugeborenen sehen also aus wie Mädchen.

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