Traditionelle Chinesische Medizin

Ursprung

Die einzelnen Elemente der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) werden seit  mehreren Tausend Jahren angewendet, sie ist ein typisches Beispiel für ein anderes Medizinsystem. Obwohl sie  sich stark von der Schulmedizin unterscheidet, scheint es möglich, dass sich beide Ansätze sinnvoll ergänzen. Im deutschen Gesundheitswesen sind einige Anteile der TCM inzwischen weit verbreitet.

Wirkprinzip & Durchführung

Die Lehren des Taoismus und des Konfuzius über die richtige Lebensführung bilden die philosophische Basis der TCM. Yin und Yang sind die 2 untrennbaren Seiten, die allen Dingen zu eigen sind. Yin werden die Eigenschaften wie weiblich, weich, innen, unbewusst zugeordnet, Yang dagegen männlich, hart, außen, bewusst. Ist die Harmonie beider Seiten gestört, kann eine Krankheit entstehen, denn Qi, die Lebensenergie, entsteht aus dem Wechselspiel zwischen Yin und Yang. Qi fließt auf bestimmten Energiebahnen (Meridianen) durch den Körper. Nur wenn dieser Fluss im Körper frei ist, ist der Mensch gesund.

Alle Einflüsse, die auf einen Menschen wirken, stärken oder schwächen das Qi. Als krankmachende Faktoren gelten in der TCM extreme Klimabedingungen, mangelnde oder übertriebene Hygiene, außerordentliche Gemütsbewegungen, eine unnatürliche Lebensweise, Mangel an geeigneter Nahrung sowie Bewegungsmangel. Hierbei spielt der Einfluss der 5 Elemente Wasser, Holz, Feuer, Erde und Luft eine entscheidende Rolle.

Die TCM arbeitet mit Organ- und Funktionskreisen, die nicht mit unserer westlichen Kenntnis der Organe übereinstimmen. Diese Organkreise werden immer paarweise Yin und Yang zugeordnet, sie stehen in ständiger Wechselwirkung und sind nicht vollständig abgrenzbar. So gehört z.B. die sprechende Zunge zum Organkreis des Herzens, während die schmeckende Zunge zum Organkreis des Magens gehört. Der Organkreis Lunge umfasst nicht nur das Atmen, sondern auch das Riechen.

Die Untersuchung in der TCM erfolgt lediglich mit Hilfe der normalen Sinneswahrnehmung und einer ausführlichen Befragung des Patienten. Besonderes Gewicht hat hierbei die Zungen- und Pulsdiagnose. Die TCM-Behandlung versucht, das verlorene Gleichgewicht der Kräfte im Körper wieder herzustellen. Dazu gibt es mehrere Methoden:

  • Arzneimitteltherapie:
    Es werden pflanzliche, tierische und mineralische Stoffe verwendet, die als abgekochter Sud, Tabletten, Salben, Pflaster, Tinkturen und Bäder verabreicht werden.
  • Akupunktur, Akupressur und Moxa-Behandlung
  • Tuina-Massage:
    Bei dieser manuellen Therapie wird an speziellen Akupunktur-Punkten und erkrankten Gebieten gearbeitet.
  • Qigong:
    Meditative Atem- und Bewegungsübungen.
  • Ernährungslehre und Lebensführung:
    Ausgewogenheit, jeweils die richtige Menge und Temperatur sowie die Zubereitung, jeweils unter der Berücksichtigung der 5 Elemente, die 5 Jahreszeiten zugeordnet werden, sind Elemente der Ernährungslehre.

Anwendungsgebiete

Der TCM zufolge können alle Krankheiten behandelt werden, die noch nicht zu weit fortgeschritten sind, rein psychischer Natur sind oder keine Organe zerstört haben. Operationen gehören nicht zur Therapie der TCM. In der Praxis wird die chinesische Medizin meist bei einfachen Beschwerden, funktionellen Störungen und chronischen Leiden in Anspruch genommen, wird aber auch zur Prävention von Krankheiten genutzt. Bei schweren Organerkrankungen wird sie ergänzend zur konventionellen Medizin eingesetzt.

Wie wirksam ist die chinesische Medizin?

Die Wirksamkeit der TCM ist bislang nur in wenigen Bereichen wissenschaftlich nachgewiesen worden. Die gilt insbesondere für die Akupunktur.

Besonderheiten

Kaufen Sie chinesische Arzneimittel nur bei seriösen Quellen, z.B. aus Apotheken oder aus europäischem Anbau. Diese Produkte sind schadstoffgeprüft. Produkte mit unklarer Herkunft (z.B. dem Internet) können dagegen verunreinigt sein.

Bei neurologischen Beschwerden, Rückenschmerzen und chronisch entzündlichen Gelenkschmerzen wird eine TCM-Behandlung sogar von einigen Krankenkassen übernommen.

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