Die Arbeitgemeinschaft Influenza (AGI) ist eine Organisation zur Überwachung der Influenza in Deutschland. Sie existiert seit 1992 - über 10 Jahre als Initiative von Impfstoff-Herstellern, seit 3 Jahren unter Federführung des Robert Koch-Instituts in Berlin und Mitarbeit des Deutschen Grünen Kreuzes in Marburg sowie den Nationalen Referenzzentren für Influenza in Berlin und Hannover. Die Arbeit der AGI wird von 5 Influenza-Impfstoff-Herstellern finanziell unterstützt. Ein 9-köpfiger Beirat berät die AGI in wissenschaftlichen Fragen.
Das Überwachungssystem basiert in Deutschland auf drei Schwerpunkten:
- Registrierung der so genannten "akuten respiratorischen Erkrankungen" (ARE), d.h. der akuten Atemwegserkrankungen, gemessen an der Gesamtzahl der Praxisbesuche.
- Virologische Diagnostik von Rachenabstrichen, vor allem durchgeführt von den Nationalen Referenzzentren für Influenza.
- Erfassung der Meldedaten direkter Nachweise von Influenza, die beim RKI eingehen - seit 1.1.2001 ist der direkte Nachweis von Influenza gemäß dem Infektionsschutzgesetz (IfSG) meldepflichtig.
Während der Influenza-Saison (ab 40. KW) veröffentlicht die AGI wöchentlich einen Bericht über die aktuelle Grippe-Lage in Deutschland. Die AGI registriert die wöchentlichen Neuerkrankungen bzw. Arztkonsultationen nach Altersgruppen, Arbeitsunfähigkeiten bzw. Einrichtungsbesuchsverboten und Krankenhauseinweisungen wegen ARE. Diese Erfassung erfolgt in enger Kooperation mit etwa 600 Arztpraxen. Die aktuell zirkulierenden Viren werden in diesem Netzwerk analysiert und die Ergebnisse der Weltgesundheitsorganisation WHO mitgeteilt.