07.04.2015

Das sollten Patienten mit Vorhofflimmern wissen

Zum Schutz vor Schlaganfall rät die Herzstiftung gefährdeten Patienten zur strikten Einnahme von Gerinnungshemmern. Ein neuer Ratgeber informiert über neue Medikamente bei Vorhofflimmern. 

Etwa 1,8 Millionen Menschen leiden in Deutschland an Vorhofflimmern, das pro Jahr zu ca. 30.000 Schlaganfällen führt. Bei Vorhofflimmern können in den Herzvorhöfen Blutgerinnsel entstehen, die vom Blutstrom mitgeschleppt Arterien verschließen und einen Schlaganfall verursachen können. Allerdings ist das Risiko eines Schlaganfalls bei den einzelnen Patienten unterschiedlich hoch und muss immer überprüft werden.

„Meist ist bei Vorhofflimmern eine gerinnungshemmende Therapie mit Medikamenten notwendig", stellt der Kardiologe Priv.-Doz. Dr. med. Gerian Grönefeld von der Asklepios Klinik Barmbek in Hamburg und Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung, fest. „Durch die Gerinnungshemmung wird bei gefährdeten Patienten die Häufigkeit eines Schlaganfalls um 60 bis 70 Prozent vermindert. Deshalb sollten Betroffene ihre Medikamente wie vom Arzt verordnet konsequent einnehmen, um sich vor gefährlichen Gefäßverschlüssen, vor allem vor dem Schlaganfall, zu schützen."

Da der Umgang mit Gerinnungshemmern für viele Patienten nicht einfach ist, bietet die Deutsche Herzstiftung den Experten-Ratgeber „Gerinnungshemmung bei Vorhofflimmern" unter www.herzstiftung.de/gerinnungshemmer an. In dem Sonderband (48 Seiten) stellen renommierte Kardiologen leicht verständlich den aktuellen medizinischen Kenntnisstand zu Gerinnungshemmern wie Marcumar/Falithrom und den neuen Gerinnungshemmern vor: Pradaxa (Wirkstoff: Dabigatran), Xarelto (Rivaroxaban) und Eliquis (Apixaban). Der Ratgeber geht auf wichtige Aspekte wie Gerinnungskontrolle und kritische Punkte wie Nebenwirkungen (z. B. Blutungsrisiken) oder Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten ein.

Alle Gerinnungshemmer - sowohl Marcumar/Falithrom als auch die neuen Medikamente - können mit Nebenwirkungen und Komplikationen verbunden sein, vor allem mit Blutungen. „Zwar wird der Nutzen der Gerinnungshemmung von einer erhöhten Neigung zu Blutungen begleitet, wozu sehr seltene Blutungen ins Gehirn gehören. Dennoch überwiegt der Nutzen, wenn man die Senkung des Schlaganfallrisikos mit dem Blutungsrisiko vergleicht, selbst bei alten Patienten über 75 Jahre", betont Priv.-Doz. Grönefeld.

Der neue Ratgeber hilft Patienten, sich über ihre Therapie zu informieren, um die für sie geeignete Therapie im Arztgespräch klären zu können. Dazu zählen Fragen wie: Sind die neuen Gerinnungshemmer wirklich ein Fortschritt? Was sind ihre Vorteile und was sind ihre Nachteile? Worin unterscheiden sich die neuen Gerinnungshemmer Pradaxa, Xarelto und Eliquis? Welche Kontrollen sind notwendig? Wie kann man das Blutungsrisiko verringern? Auf diese und viele weitere Fragen bietet der Ratgeber Antworten aus Expertenhand.

Quelle: Deutsche Herzstiftung e.V.

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