30.12.2014

Frühe Erkennung von Psoriasis-Arthritis im Fokus

Eine differenzierte Untersuchungsmethode, die ohne ionisierende Strahlung auskommt, soll die  Frühdiagnostik von Psoriasis-Arthritis - einer entzündlichen Gelenkerkrankung - verbessern.

Entzündungsreaktionen und eine erhöhte Aktivität des proinflammatorischen Tumornekrosefaktors TNF-α, der die Bildung entzündungsfördernder Botenstoffe vermittelt, können bei verschiedenen rheumatologischen und dermatologischen Erkrankungen beobachtet werden. Im Rahmen der Forschungsförderung „Inflammation" und speziell der „TNF-alpha Inhibition" wurde dieses Jahr ein rheumatologisches Projekt zur Frühdiagnostik der Psoriasis-Arthritis (PsA) prämiert. Es wird von Dr. Detlef Becker-Capeller, niedergelassener Rheumatologe mit Praxen in Hamburg und Stade, geleitet und trägt den Titel „Standardisierte Untersuchung ausgewählter Enthesen, Sehnen und Kapillaren zur Frühdiagnostik der PsA bei Patienten mit neu entdeckter Psoriasis vulgaris".

Bei etwa einem Drittel der Patienten mit Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris), einer entzündlichen Hauterkrankung, entwickelt sich innerhalb von zehn Jahren nach der Erstdiagnose eine Psoriasis-Arthritis (PsA), also eine entzündliche Gelenkerkrankung. Eine frühe Diagnose und Therapie sind nötig, um die mit dieser Erkrankung verbundene Gelenkzerstörung zu verhindern. Allerdings ist PsA eine sogenannte seronegative Erkrankung - das heißt: es fehlen Veränderungen von Laborwerten, wie zum Beispiel der Nachweis von spezifischen Antikörpern, wie man sie bei anderen  entzündlich-rheumatischen Erkrankungen finden kann. Das kann die Diagnostik freilich erschweren.

Als Teil der pathogenetischen Vorgänge bei PsA treten neben Gelenkschäden frühzeitig Entzündungen der Knochenansatzstellen für Sehnen, Bänder und Gelenkkapseln (Enthesen), der Gelenkinnenhaut (Synovialmembran) und der Gelenkoberfläche auf. Dr. Detlef Becker-Capeller plant, mit seinem Forschungsvorhaben eine standardisierte Untersuchung dieser Enthesen, Sehnen und Kapillaren zu entwickeln, die Veränderungen in einem frühen Stadium erfasst. Als bildgebendes Verfahren dient die Doppler-Sonografie, die keine ionisierende Strahlung erzeugt. Ziel dieser differenzierten Untersuchungsmethode ist es, die Frühdiagnostik der PsA zu verbessern. Dies wird dazu beitragen, betroffene Patienten künftig rechtzeitig zielgerichtet behandeln zu können.

Quelle: journalmed

 

 

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