25.04.2007

Gewichtszunahme um die 30 erhöht Diabetesrisiko

Wer bis 40 an Gewicht zulegt, hat später ein höheres Diabetesrisiko. Schon ab 25 Jahren können sich ein paar Kilo mehr gefährlich auswirken. Das zeigt die Auswertung einer europäischen Langzeitstudie...

Bei 25- bis 40-Jährigen, die in dieser Altersspanne 3 Kilogramm und mehr zulegen, erhöht sich das Risiko für Typ-2-Diabetes deutlich. Dieselbe Gewichtszunahme im Alter zwischen 40 und 55 Jahren steigert das Diabetesrisiko dagegen nur halb so stark. Das zeigt die Auswertung einer aktuellen europäischen Studie, der Potsdamer EPIC-Studie.

Verschiedene Studien belegen bereits einen Zusammenhang zwischen Gewichtszunahme und Diabetesrisiko. "Unsere Untersuchung weist jedoch erstmals darauf hin, dass auch der Zeitpunkt der Gewichtszunahme eine wichtige Rolle spielt", erklärt Anja Schienkiewitz vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIFE). Besonders deutlich wird das bei Menschen, die sehr stark zunehmen: Wer als Mann bereits in jungen Jahren 12 Kilogramm oder mehr zulegt, hat ein 1,5-fach höheres Diabetesrisiko als Geschlechtsgenossen, die erst im Alter so viel mehr auf die Waage bringen. Bei Frauen ist dieses relative Risiko sogar 4,3-mal höher.

 

Erkrankung beginnt auch früher

Dabei steigert das im Alter zwischen 25 und 40 Jahren erworbene zusätzlich Gewicht das Diabetesrisiko selbst dann, wenn es in diesem Lebensabschnitt zu keiner weiteren Zunahme mehr kommt. Auch setzt die Erkrankung durchschnittlich bei Frauen 3 und bei Männern 5 Jahre früher ein. "Da die Zahl junger übergewichtiger Erwachsener in Deutschland stetig wächst, geben die Ergebnisse Anlass zur Sorge", erklärt der Leiter der Potsdamer EPIC-Studie, Prof. Heiner Boeing. Sie verdeutlichen, wie wichtig es ist, zeitlebens auf sein Gewicht zu achten.

Die so genannte EPIC-Studie (EPIC = European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition) untersucht Zusammenhänge zwischen Ernährung und Krebs sowie anderen chronischen Erkrankungen. Dafür wurden zwischen 1992 und 1998 europaweit mehr als eine halbe Million Menschen zu ihren Ernährungsgewohnheiten und Lebensumständen befragt. Die Potsdamer Studie ist eine Teiluntersuchung der EPIC-Studie, Wissenschaftler werteten Daten von 7.720 Männern und 10.371 Frauen im Alter zwischen 35 und 65 Jahren aus. Innerhalb der 7-jährigen Nachbeobachtungszeit diagnostizierten Ärzte bei 390 Männern und 303 Frauen einen Typ-2-Diabetes.

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