23.07.2007
Heilfasten kann bei Arthrose-Patienten die Gelenkschmerzen vermindern
Ärztlich kontrolliertes Fasten kann bei Arthrose-Patienten das Wohlbefinden steigern. Patienten mit rheumatoider Arthritis wird Fasten dagegen nicht empfohlen...
Eine Studie des Universitätsklinikums Jena mit 36 Arthrose-Patienten zeigt, dass Essensverzicht gegen Gelenkschmerzen helfen kann. Bei ärztlich kontrolliertem Fasten gehen demnach schon nach 15 Tagen die Schmerzen in den Gelenken zurück, die Gelenkfunktion verbessert sich und das Wohlbefinden der Patienten steigt. Arthrose-Patienten könnten so mit Hilfe des Heilfastens auf ihre täglichen Schmerzmedikamente verzichten oder zumindest die Zahl der Tabletten verringern. Dieser positive Effekt hält auch 3 Monate nach Abschluss der 15-tägigen Fastenkur noch an.
In der Studie wurden vor, während und nach der Fastenkur bei Schmerz-Patienten mit Knie-, Hüft- und Fingergelenksarthrose das Schmerzempfinden, die Bewegungsfunktion, Lebensqualität sowie die Stoffwechselparameter erfasst und kontrolliert. Das Heilfasten bestand aus einer 3-tägigen, zunächst schrittweisen Verringerung der Mahlzeiten, einer 8-tägigen Fastenkur mit nur maximal 300 Kilokalorien täglich und einer 4-tägigen Aufbauernährung.
Säuren und Übergewicht verschlimmern die Beschwerden
Hintergrund dieser Wirkung des Fastens könnte der Zusammenhang zwischen Ernährung und degenerativen Vorgängen sein: Besonders der Konsum von tierischen Produkten begünstigt durch die Zufuhr von Arachidonsäure aus tierischen Fetten die Entstehung und Verstärkung von Entzündungen, wie diese bei Arthrose in den Gelenken ablaufen. Eine Reduktion des Säuregehaltes kann helfen, die Entzündungen im Körper zu reduzieren. Darüber hinaus wirkt sich auch das geringere Körpergewicht nach dem Fasten günstig auf die Gelenke aus.
Die Ergebnisse zeigten nach Ansicht der Autoren, dass Fasten auch langfristig einen positiven Effekt hat. Denn nach der Fastenkur behalte der Großteil der Probanden ein verändertes Ernährungsverhalten bei. Dadurch ließen sich auch auf längere Sicht Verschleißprozesse beeinflussen, so dass die Medikamentengabe verringert werden könne. Da Fasten gleichzeitig auch eine Belastung für den Körper ist, empfehlen die Wissenschaftler jedoch, nur unter ärztlicher Kontrolle zu fasten.
„Rebound"-Effekt bei Rheuma-Patienten
Im Unterschied dazu wird Fasten zur Behandlung von rheumatoider Arthritis von Experten nicht empfohlen. „Zwar verringert Fasten auch bei Rheuma zunächst die Krankheitszeichen, allerdings verschlechtern sich nach Beendigung des Fastens die Symptome wieder", erklärt Dr. Edmund Edelmann vom Berufsverband Deutscher Internisten. „Wegen dieses „Rebound"-Effektes raten wir Patienten mit entzündlichen Gelenkerkrankungen von Heilfasten ab", so Dr. Edelmann.
Verschiedene rund um das Thema Arthrose finden Sie unter www.aerzte-im-netz.eu/