28.02.2022

Inaktivität im mittleren Lebensalter fördert chronische Nierenerkrankung

Sehr aktive Menschen haben ein geringeres Risiko für die Entwicklung einer chronischen Nierenkrankheit, als Menschen, die eher inaktiv sind. Das berichten US-Forschende.

Körperliche Aktivität geht mit einem geringeren Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen, Diabetes und Bluthochdruck einhergeht – das dürfte bekannt sein. Diese Erkrankungen hängen häufig mit einer chronischen Nierenkrankheit (CKD) zusammen. Allerdings gibt es widersprüchliche Befunde bezüglich des Zusammenhangs zwischen körperlicher Aktivität und CKD.

In einer aktuellen Studie haben US-amerikanische Wissenschaftler nun festgestellt, dass Teilnehmer, die sehr aktiv sind, ein geringeres Risiko für die Entwicklung einer CKD besitzen, als Teilnehmer, die eher inaktiv sind (siehe American Journal of Kidney Diseases, online seit 21.9.2021).

An dieser Studie nahmen 14.537 Teilnehmer im Alter von 45–64 Jahren teil. Zu Studienbeginn wurde der Intensitätslevel der körperlichen Aktivität per Fragebogen erfasst und dann kategorisiert. Schließlich wurden die Teilnehmer in die folgenden vier Gruppen eingeteilt: inaktiv, unzureichend aktiv, aktiv und sehr aktiv. Ein Neuauftreten einer chronischen Nierenkrankheit (CKD) wurde verzeichnet, wenn die geschätzte glomeruläre Filtrationsrate (eGFR) unter den Wert < 60 ml/min/1,73 m² sank oder wenn sie um mehr als 25 % zurückging.

Zu Beginn der Studie wurden 37,8 % der Teilnehmer als inaktiv, 24,2 % als unzureichend aktiv, 22,7 % als aktiv und 15,3% als sehr aktiv eingestuft. Während einer Nachbeobachtungszeit von rund 24 Jahren entwickelten 33,2 % der Teilnehmer eine CKD. Einflussfaktoren wie Alter, Geschlecht, Ethnie, Bildung, Raucherstatus, Ernährungsstatus, Diabetes, koronarer Herzkrankheit, Hypertonie, blutdrucksenkenden Medikamenten, BMI und Baseline-eGFR wurden dabei berücksichtigt.
Ergebnis: Studienteilnehmer, die sehr aktiv sind, hatten ein geringeres Risiko für die Entwicklung einer CKD, als Teilnehmer, die eher inaktiv sind.

Quelle: Kompakt Allgemeinmedizin am 10.2.2022, Biermann Verlag GmbH

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