12.09.2007

Joints sind schädlicher für die Lunge als Zigaretten

Cannabis kann langfristig zu chronischer Bronchitis und fortschreitende Verengung der Atemwege führen. Ein Mariuhana-Joint ist dabei deutlich gefährlicher als eine Zigarette...

Neuseeländische Forscher haben die Auswirkungen von Cannabis auf die Struktur des Lungengewebes, die Lungenfunktion und das Ausmaß von Atemwegsbeschwerden näher untersucht. Demzufolge verengt ein Joint die Atemwege etwa 2,5- bis 6-mal mehr als eine Zigarette, je nachdem, wie häufig die getrockneten Blätter der Hanfpflanze geraucht wurden.

In der Studie wurden 339 Menschen mit einem hochauflösenden Computertomografen (CT) und Lungenfunktionstests untersucht und mittels Fragebogen nach ihren Rauchgewohnheiten und auftretenden Atemwegsbeschwerden befragt. Nach Auswertung der Daten zeichnete sich eine deutliche Dosis-Wirkungs-Beziehung ab: Je mehr Cannabis ein Teilnehmer rauchte, umso stärker wurden bestimmte Lungenfunktionswerte in Mitleidenschaft gezogen.

Wie die CT-Untersuchungen zeigten, ist Cannabis-Rauchen auch mit einem Verlust der Gewebedichte in der Lunge verbunden. Offenbar verringert der Rauch aus getrockneten Cannabis-Blättern die Anzahl der feinen und feinsten Verästelungen in der Lunge (Bronchiolen), die maßgeblich für den Sauerstofftransport ins Blut und den Abtransport von Kohlendioxid sind. Außerdem haben Cannabis-Raucher häufig keuchende Atemgeräusche, vermehrte Schleimbildung, Husten und ein Gefühl der Enge in der Brust. Andererseits beobachteten die Wissenschaftler bei Cannabis-Rauchern seltener Anzeichen für einen fortschreitenden Verlust funktionstüchtiger Lungenbläschen (Lungenemphysem) (1,3%) als bei reinen Zigaretten-Rauchern (18,9%).

Neben dieser lungenschädigenden Wirkung von Cannabis kann der regelmäßige Konsum von Haschisch oder Marihuana auch das Risiko für psychische Krankheiten deutlich erhöhen. So gibt es Hinweise darauf, dass Cannabis-Konsum zu behandlungsbedürftigen psychiatrischen Krankheiten wie Schizophrenie, Psychosen oder Borderline-Störungen führen kann.

Quelle:
Thorax, Online (doi:10.1136/thx.2006.077081)

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