26.06.2007

Kleines Loch im Herzen kann Kopfschmerzen begünstigen

Migräne-Anfälle können möglicherweise mit einer nicht zusammengewachsenen Öffnung (Patent Foramen Ovale) im Herzen zusammenhängen...

Ein kleines Loch zwischen dem linken und rechten Herzvorhof könnte die Ursache für starke Kopfschmerzen sein. Etwa jeder 4. Erwachsene habe ein solches bleibendes Loch, das so genannte Patent Foramen Ovale (PFO), erklärt Prof. Franz Xaver Kleber, Direktor der Klinik für Innere Medizin des Unfallkrankenhauses Berlin. Beim Ungeborenen sorgt das Loch im Herzen dafür, dass der größte Teil des Blutstroms die Lunge umgehen kann. Normalerweise schließt sich das Foramen Ovale innerhalb des ersten Lebensjahrs. Tut es das nicht, tragen die betroffenen Erwachsenen z.B. ein gewisses Schlaganfall-Risiko.

Auf den Zusammenhang zwischen dem Loch im Herzen und Kopfschmerzen stießen Mediziner eher zufällig: Sie stellten fest, dass sich unter Migräne-Patienten doppelt so viele Menschen mit einem PFO befanden wie unter jenen, die keine solche Schmerzattacken erleiden. Umgekehrt zeigten Studien, dass in bis zu 75% aller Fälle, in denen das Loch geschlossen wurde, die Migräne-Attacken deutlich abnahmen.

Dennoch ist bis heute unklar, wie genau ein PFO Migräne auslösen kann - und warum im Umkehrschluss ein Schließen des Lochs im Herzen die Kopfschmerzen lindert. „Wir stehen hier noch am Anfang der Forschung", erklärt Prof. Kleber.

In Deutschland leiden rund 5% der Männer und Frauen unter täglichen Kopfschmerzen, etwa 70% unter regelmäßig wiederkehrenden. Die meisten haben Migräne oder Spannungskopfschmerzen. Bei einer Migräne treten in vielen Fällen plötzlich halbseitige Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen oder Licht- und Geräuschempfindlichkeit auf.

Verschiedene News zu Kopfschmerzen finden Sie unter www.aerzte-im-netz.eu/

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