06.11.2008

Kräftige Muskulatur erhöht Lebenserwartung

Gut trainierte Muskeln verringern neuen Erkenntnissen zufolge das Krankheitsrisiko...

Eine starke Muskulatur verlängert die Lebenserwartung. Einer aktuellen Studie zufolge leben Männer, die in Armen und Beinen mehr Kraft entwickeln, im Durchschnitt länger als ihre untrainierten Geschlechtsgenossen (BMJ 2008, 337: Seite 439). Muskeltraining verringert demnach das Krankheitsrisiko, teilt der Berufsverband Deutscher Internisten (BDI) mit. Fitnessprogramme sollten deshalb nicht einseitig auf Herz-/Kreislaufübungen setzen, sondern auch Empfehlungen zur Kräftigung der Muskulatur enthalten.

Ein internationales Forscherteam hat in einer fast 19 Jahre umfassenden Untersuchung knapp 8.800 Männer zwischen 20 und 80 Jahren beobachtet und ihre Muskelkraft analysiert. Dabei zeigte sich, dass eine schwache Muskulatur die Sterblichkeit um bis zu 50% erhöht.  „Eine höhere Muskelkraft schützt offenbar sowohl jüngere als auch ältere Menschen. Selbst übergewichtige Menschen haben eine längere Lebenserwartung, wenn sie gut trainierte Muskeln haben", sagt Prof. Martin Halle vom BDI. Tödliche Herz-/Kreislauf- und Krebserkrankungen treten dann seltener bzw. später auf.

Kraft- und Ausdauertraining sind gemeinsam am effekttivsten

Muskelstärke alleine wirkt sogar auch ohne Kreislauftraining lebensverlängernd. Allerdings haben eine hohe Muskel- und Kreislauf-Fitness zusammen einen größeren Effekt. Denn nur zusammen mit einem kräftigen Herz-/Kreislaufsystem lassen sich der Studie zufolge Herz- und Gefäßerkrankungen vermeiden: So lag die Sterblichkeit der Männer mit der stärksten Muskulatur und dem kräftigsten Kreislauf um 60% niedriger als bei den Teilnehmern mit der geringsten Muskelkraft.

„Die Ergebnisse belegen, wie wichtig eine kräftige Muskulatur für die Gesundheit ist. Die Resultate beziehen sich zwar nur auf Männer, sind aber mit hoher Wahrscheinlichkeit auch für Frauen gültig", betont Prof. Halle. Fitnessprogramme, die ausschließlich eine Stärkung des Kreislaufs zum Ziel haben, seien daher auf Dauer nicht ausreichend. Vielmehr müssten sie durch gezieltes Krafttraining ergänzt werden. „Kreislaufübungen sind gut, Kraft- und Ausdauertraining zusammen ist besser", folgert der Sportmediziner.

 

 

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