20.09.2017

Möglicher, neuer Ansatz gegen Gastritis

Wie der Keim Helicobacter pylori eine Magenschleimhautentzündung hervorruft, haben Forscherinnen der Medizinischen Hochschule Hannover jetzt im Detail aufgeklärt.

40 Prozent der Deutschen und sogar 50 Prozent der Menschen weltweit haben Helicobacter pylori im Magen – den Hauptverursacher chronischer Magenschleimhautentzündung (Gastritis), die auch zu Magengeschwüren oder -krebs führen kann. Wissenschaftler der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) haben nun einen der wichtigsten Mechanismen entdeckt, mit dem das Bakterium das schafft: Es schleust mit Hilfe einer spezifischen bakteriellen Injektionsspritze Teile seiner Hülle in die Zellen der Magenschleimhaut ein. Diese treffen dort auf bestimmte Proteine, die Signale zur Entzündung an den Zellkern weiterleiten (siehe Plos Pathogens, Online-Veröffentlichung am 17.7.17).

Die Forscherinnen um Prof. Dr. Christine Josenhans vom Institut für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene konnten mit Hilfe der Genschere CRISPR-Cas9 auch eines der Proteine identifizieren, das die Signale zur Entzündung an den Zellkern weiterleitet. Es handelt sich um das sogenannte Adaptorprotein TIFA. „Diese Erkenntnisse werden helfen, neue Therapieansätze gegen die chronische Magenschleimhautentzündung und vor allem gegen den daraus möglicherweise entstehenden Magenkrebs zu finden“, betont Prof. Josenhans. Bisher werden Helicobacter pylori-Infektionen hauptsächlich mit Antibiotika therapiert.

Quelle: Medizinische Hochschule Hannover

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