01.01.2018

Nach Silvester kommen die Ohrgeräusche

Silvesterknaller dürfen seit 2010 die doppelte Menge an Sprengstoff enthalten. Das Auftreten eines Pfeifens im Ohr ist daher nicht unwahrscheinlich und sollte umgehend behandelt werden.

Jedes Jahr zu Silvester werden traditionell Raketen und Böller gezündet, oft in nächster Nähe zum Körper. Dies kann nicht nur zu Verletzungen an Händen und Gesicht, sondern auch zu einer dauerhaften Beeinträchtigung des Hörvermögens führen. Ein einzelner, impulsartiger Knall kann eine Lautstärke von mehr als 150 Dezibel erreichen – ähnlich wie ein in 30 m Entfernung startender Düsenjet. Betroffene bemerken Symptome wie Klingeln, Piepsen, dumpfes Gefühl im Ohr oder es plagt ein anderer störender Dauerton, ein sogenannter Tinnitus.

Gerade bei neu aufgetretenen Ohrgeräuschen sollte rasch eine Therapie erfolgen, denn die Wahrscheinlichkeit für eine Chronifizierung der Ohrgeräusche steigt mit jedem Tag ohne Behandlung. Leider ist die medizinische Standardtherapie oft nicht ausreichend. Hier kann die am Deutschen Zentrum für Musiktherapieforschung entwickelte und wissenschaftlich überprüfte Neuro-Musiktherapie nach dem Heidelberger Modell helfen. In einer fünftägigen Kompakttherapiewoche werden die Bahnen im Gehirn, die den Tinnitus produzieren, beeinflusst bevor sie sich festfahren - und damit verringert sich nachhaltig die Tinnitusbelastung. Entscheidend für die Wirksamkeit der Therapie ist allerdings, dass die herkömmlichen schulmedizinischen Verfahren zur Akutbehandlung bereits ausgeschöpft sind und die Ursache für den Tinnitus tatsächlich im Gehirn liegt, und nicht beispielsweise auf Niveau des Ohres oder des Hörnervs. Bei rund 80% der bisher behandelten Patienten konnte nach der Therapie eine deutliche Symptomreduktion bis hin zum Verschwinden der Ohrgeräusche erzielt werden.

Die Tinnitusambulanz des Deutschen Zentrums für Musiktherapieforschung bietet laufend Kompakttherapien für Patienten mit akutem und chronischem Tinnitus an. Weitere Informationen für Patienten sind telefonisch erhältlich unter 06221 – 79 63 101 oder per E-Mail unter  tinnitusambulanz@noSpam.dzm-heidelberg.de.

Quelle: Deutsches Zentrum für Musiktherapieforschung

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