13.09.2016

Rheuma-Patienten sollten mehr Sport und Bewegung in ihren Alltag integrieren

Richtig ausgeführte Bewegung bringt Rheumatikern in vielen Fällen Vorteile: Linderung der Schmerzen, bessere Beweglichkeit und Dämpfung der Entzündungsprozesse - und das sogar auch bei akuten Rheuma-Schüben.

Teil der Behandlung von Rheuma sollte immer auch eine physikalische Therapie sein - bestehend z.B. aus Bewegungstherapie, mobilisierender Krankengymnastik und Massagen. Darauf weist der Berufsverband Deutscher Rheumatologen (BDRh) in Bochum hin. „Nachweislich lässt sich durch physikalische Therapiemaßnahmen in vielen Fällen eine Linderung der Schmerzen und damit eine Einsparung schmerzlindernder Medikamente erreichen, außerdem eine Funktionsverbesserung hinsichtlich Kraft, Beweglichkeit und Koordination sowie eine generelle Dämpfung der Entzündungsprozesse mit weiteren positiven Auswirkungen auf den Stoffwechsel", erläutert Dr. Silke Zinke, Vorstandsmitglied des BDRh und praktizierende Rheumatologin in Berlin. „Für entzündlich-rheumatische Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis (RA) und Spondyloarthritiden sollte Bewegungstherapie deshalb ein fester Bestandteil des Behandlungskonzeptes sein."

Bewegung kann auch bei akuten Rheumaschüben Linderung schaffen

Rheuma-Patienten sollten wissen, dass sie (nach Sozialgesetzbuch V) ein Recht auf eine physikalische Therapie haben, weil diese ihnen dazu verhelfen kann, ihre Alltagsaktivitäten trotz Krankheit eigenständig fortzuführen. Die Anwendungen können auch über ein Jahr hinaus verordnet werden. „Bewegung kann - wenn sie richtig ausgeführt und professionell begleitet wird - sogar bei akuten und schmerzhaften Rheuma-Schüben Linderung schaffen. Das ist noch viel zu wenig bekannt", betont Dr. Zinke. „Bei erhöhter Krankheitsaktivität ist die physikalische Therapie aber vorsichtiger zu dosieren. Aus diesem Grund müssen die Anwendungen - wie bei einer medikamentösen Therapie auch - professionell überwacht werden."

Bewegungstherapie wird trotzdem immer weniger verordnet

Bedauerlicherweise wird hierzulande immer weniger Bewegungstherapie verordnet. Derzeit erhalten sie nur etwa zwanzig Prozent der RA-Patienten. „Deshalb sollten betroffene Patienten sich auch selbständig - also unabhängig von einer ärztlichen Verordnung - dafür einsetzen, langfristig mehr Sport und Bewegung in ihren Alltag zu integrieren", rät Frau Dr. Zinke.

Quelle: äin-red

Dies ist eine Pressemeldung des Berufsverbands Deutscher Rheumatologen (BDRh). Der Abdruck dieser Pressemeldung oder von Teilen des Artikels ist unter folgender Quellenangabe möglich: www.rheumatologen-im-netz.de. Bei Veröffentlichung in Online-Medien muss die Quellenangabe auf diese Startseite oder auf eine Unterseite des Patienteninformationsportals der Internisten-im-Netz verlinken.

 

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