14.11.2007

Schnelle Behandlung mittels Herzkatheter hilft Infarkt-Patienten

Ein Herzinfarkt ist heute kein Todesurteil mehr. Wichtig ist eine rasche Wiederherstellung der Versorgung des Herzmuskels mit Sauerstoff ...

Die Übertragung neuester Erkenntnisse aus der klinischen Forschung in die tägliche Behandlungspraxis steht im Zentrum des 46. Bayerischen Internisten-Kongresses am 17. und 18. November in München. Experten des Klinikums Rechts der Isar und des Deutschen Herzzentrums München diskutieren, wie sich die Studienergebnisse für eine optimale Infarktbehandlung in der Praxis umsetzen lassen. „Denn nach einem Infarkt muss das betroffene Gebiet des Herzmuskels so schnell wie möglich wieder mit Sauerstoff versorgt werden", sagt Prof. Melchior Seyfarth.

Um dies zu erreichen, werden dünne Plastikschläuche, so genannte Herzkatheter, in das verstopfte Blutgefäß des Herzmuskels geschoben. Klinischen Studien zufolge ist diese Methode am besten geeignet, die vollständige Durchblutung des Herzens wieder herzustellen. Eine flächendeckende Behandlung von Herzinfarkt-Patienten mit einer Herzkatheterbehandlung lässt sich jedoch nur mit der Bildung von Netzwerken und Krankenhausverbünden erreichen. „Die Behandlungsergebnisse sind inzwischen bekannt, nun kommt es darauf an, dass alle Beteiligten diese Erkenntnis auch umsetzen", fordert Prof. Seyfarth.

Medikamente halten das Blut flüssig

Verhindern lassen sich Herzinfarkt und Schlaganfälle mit so genannten Plättcheninhibitoren. Die Medikamente hemmen die Bildung von Blutgerinnseln und spielen deshalb in der täglichen Praxis bei der Versorgung von Patienten mit Herz- Kreislauferkrankungen eine zentrale Rolle. Auf dem Kongress werden deshalb die neuesten Studienergebnisse zu dieser wichtigen Wirkstoffklasse vorgestellt.

Außerdem erörtern die Mediziner Ergebnisse zur Behandlung von Erkrankungen der Herzkranzgefäße mit medikamentenbeschichteten Röhrchen, so genannter Stents. Ihr Einsatz war lange Zeit umstritten, denn die Gefäßstützen standen in Verdacht, vermehrt zu Todesfällen unter Herzpatienten zu führen. Neueste Untersuchungen zeigen dagegen, dass von beschichteten Stents keine größere Gefahr ausgeht als von unbeschichteten. „Vielmehr verringern sie die Gefahr, dass die Arterie erneut verstopft", sagt Frau Dr. Julinda Mehilli. Allerdings seien die verschiedenen medikamentenbeschichteten Stents nicht alle gleich effektiv, was der Arzt bei der Auswahl künftig berücksichtigen muss.

 

 

46. Bayerischer Internisten-Kongress
Samstag/Sonntag, 17./18. November 2007
Hauptgebäude der Ludwig-Maximilians-Universität München
Geschwister-Scholl-Platz 1, 80539 München

 

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