14.12.2008

Schwaches Herz führt zu schwacher Blase

Wer tagsüber geschwollene Beine hat und nachts oft auf die Toilette muss, könnte unter einer Herzschwäche leiden...

Häufiges nächtliches Wasserlassen kann ein Hinweis auf eine Herzschwäche sein, insbesondere wenn zusätzlich tagsüber die Beine angeschwollen sind, teilt der Berufsverband Deutscher Internisten (BDI) mit. Daneben können auch harntreibende Medikamente oder eine vergrößerte Prostata die Ursache sein.

Bei einer Herzschwäche kann das Herz nicht mehr ausreichend Blut durch den Körper pumpen. Um den vermeintlichen Blutmangel auszugleichen, hält der Körper Wasser zurück, das er in den Gefäßen und dem umliegenden Gewebe deponiert. „Dies geschieht vor allem im Bauchraum und den Beinen, da bei tagsüber gewöhnlich aufrechter Körperhaltung dort  der Druck in den Kapillaren am höchsten ist. Hinzukommt, dass der Druck in den zum Herzen hinführenden Venen bei Herzschwäche durch Rückstau zusätzlich erhöht ist.

Beidseits geschwollene Beine sind deshalb ein typisches Symptom bei Herzschwäche", sagt Prof. Wolfram Delius vom BDI. Während der Nacht drückt dieser Flüssigkeitsüberschuss dann auf die Blase: „Im Liegen sinkt der Druck in den Kapillaren und die Flüssigkeit kann aus dem Gewebe in die Gefäße zurückströmen. Die Nieren sorgen dann dafür, dass zumindest ein Teil davon über den Urin ausgeschieden wird - dies ist der Grund für vermehrtes nächtliches Wasserlassen bei einem Patienten mit Herzschwäche", so der Kardiologe.

Kurzatmigkeit, zunehmende körperliche Leistungsschwäche, Müdigkeit und Schwindel  treten vor allem dann auf, wenn die linke Herzkammer durch einen Herzinfarkt, eine Herzmuskelentzündung, Bluthochdruck oder Herzklappenfehler geschwächt ist. „Eine Herzschwäche kann lebensbedrohliche Folgen haben. Deshalb sollte man die genannten Beschwerden nicht auf die leichte Schulter nehmen und einen Herzspezialisten um Rat fragen. Dieser kann bei rechtzeitiger Diagnose und Behandlung ein Fortschreiten der Herzschwäche verhindern oder zumindest verlangsamen", rät Prof. Delius.

 

 

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