22.08.2007

Sehr gutes Zeugnis für deutsche Ärzte

Die meisten Patienten und Patientinnen sind mit ihren Ärzten offenbar sehr zufrieden und haben wenig unbefriedigte Wünsche. Vor allem auf eine freie Arztwahl legen sie weiterhin großen Wert...

Über ihr Ansehen bei Patienten brauchen sich Ärzte - trotz zahlreicher negativer Berichterstattung - offenbar keine Sorgen zu machen. Das hat die Auswertung einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage ergeben, die das Institut für Empirische Gesundheitsökonomie (IfEG) gemeinsam mit der Ruhr-Universität Bochum erstellt hat. Dafür wurden 1.043 Bürger ab 18 Jahren telefonisch befragt. Dabei ging es um individuelle Erfahrungen, Einschätzungen und Erwartungen an die künftige Entwicklung. Die Ergebnisse, die auf die Bevölkerung der Bundesrepublik hochgerechnet wurden, sind erfreulich. „Es ist insgesamt ein sehr gutes Zeugnis, das hier der Ärzteschaft ausgestellt wird", schließt Professor Reinhard Rychlik, Leiter des IfEG in Burscheid. Es gebe eine sehr hohe Zufriedenheit mit den Ärzten und wenig unbefriedigte Wünsche.

Großteil der Patienten ist zufrieden

Auf einer Skala von 0 (gar nicht zufrieden) - 10 (sehr zufrieden) bewerteten 83,4%der Befragten ihren Arzt mit 7-10. Mit 0-4 berurteilten demgegenüber lediglich 3,9% ihren Arzt negativ. Die Untersuchung zeigt auch, welche herausragende Bedeutung die freie Arztwahl hat. Auf die Frage „Möchten Sie auch in Zukunft selbst aussuchen können, zu welchem Arzt Sie gehen", antworteten 98,8% mit "Ja".

Danach gefragt, wie sie ihren Arzt heute charakterisieren würden, wählten 83,5% die Bezeichnung „Berater", 59,9% „Therapeut" und 46,2% „Heiler". Als „Gesundheitsökonomen" sehen 22,8% ihren Arzt und als „Kaufmann" 18,9%. Bei der Erwartung an die Zustände in 10-20 Jahren sieht das Bild dann allerdings anders aus: 48,4% glauben, dass Ärzte in Zukunft als Kaufmann agieren, 41,7% als Gesundheitsökonom und 47,9% als Gesundheitsmanager. „Die Patienten möchten diese Entwicklung eigentlich nicht haben, aber sie fürchten, dass es so kommt", interpretiert Rychlik diesen Befund. Als künftigen Heiler sehen noch 37,0% den Arzt, als Berater 65,5%.

Auf die Frage: „Wie sollte sich das Einkommen der Ärzte in Zukunft verändern?" antworteten viele Patienten, für ihren Einsatz könnten Ärzte ruhig mehr verdienen. „Gleichzeitig fürchten die Menschen aber, dass sich die Rahmenbedingungen verschlechtern, so dass sie darunter leiden werden", erklärt Rychlik. Lediglich 3,2% der Befragten gehen davon aus, dass das Einkommen der Ärzte aktuell zu hoch ist. 31,7% halten es für zu niedrig, 30,8% für angemessen. 57,9% wünschen den Ärzten in Zukunft eine finanzielle Verbesserung, nur 3,3% befürworten eine finanzielle Verschlechterung. 

 

© Internisten-im-Netz

Impressum

Datenschutz

Bildquellen

Kontakt

Herausgeber

Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten e.V.