02.08.2009
Tägliche Auszeiten verbessern Erholung im Alltag und im Urlaub
Kaum im Urlaub, werden viele Menschen erst einmal krank. Regelmäßige "Urlaubsinseln" im Alltag vermindern den Stress und fördern die Gesundheit.
Kennen Sie das? Wochenlang setzt man im Job vor dem Urlaub angesichts der bevorstehenden Abwesenheit noch einmal seine ganze Energie ein und versucht auch im privaten Bereich alles zu regeln und kaum beginnen die ersehnten Ferien, wird man krank. „Viele Menschen investieren im Alltag sehr viel Kraft in ihre Berufstätigkeit und die Erfüllung von Erwartungen im privaten Bereich, oftmals angetrieben von der Aussicht, im Urlaub diese Energie zurück zu gewinnen. In der stressigen Arbeitssituation selbst merkt man dabei häufig nicht, dass man sich körperlich und psychisch überfordert. Erst wenn im Urlaub der äußere Stress abfällt, tritt die Überlastung der letzten Wochen zu Tage. Die Folge: Aufgrund der Schwächung des Immunsystems bekommt man zu Beginn des Urlaubs leicht einen Infekt", erklärt Dr. Wolfgang Wesiack, Vorsitzender des Berufsverbandes Deutscher Internisten (BDI).
Diesen Effekt kann man vermeiden, indem man sich bereits im Alltag immer wieder, kleine „Urlaubsinseln" schafft. „Es ist für die körperliche und psychische Gesundheit sehr wichtig, im Alltag tatsächlich zu erspüren, wie man sich gerade fühlt, um auf eine Überlastung rechtzeitig reagieren zu können, und sich jeden Tag die Zeit für kleine Urlaubsmomente zu nehmen", rät der BDI-Vorsitzende. „So kann beispielsweise das Einnehmen der Mahlzeiten als bewusste Auszeit gestaltet werden, bei der möglicherweise nicht die Arbeit oder die nächsten Termine thematisiert werden." Geschaffene Freiräume, die man dazu nutzt, ein Restaurant zu besuchen, in schöner Umgebung spazieren zu gehen oder dem einem Hobby nachzugehen, genießt man zudem besser, wenn mögliche Störfaktoren verringert werden. „Schalten Sie doch einfach öfters Ihr Handy ab und machen Sie sich kein schlechtes Gewissen, wenn mal etwas im Haushalt liegen bleibt", empfiehlt Dr. Wesiack.
Ein hohes Maß an Stress im Alltag hat oftmals eine hohe Erwartungshaltung an den Urlaub zur Folge. „Einige Menschen setzen sich geradezu unter Druck, innerhalb dieser Zeit bestimmte Dinge erleben zu müssen und eine gründliche Erholung zu erreichen. Diese Erwartung resultiert nicht selten in einer Enttäuschung, so dass man sich eventuell nach dem Urlaub gestresster fühlt als vorher", berichtet Dr. Wesiack. Um diese hohe Erwartung an den Urlaub und damit auch die Abhängigkeit davon zu reduzieren, empfiehlt es sich daher, sich im Alltag kontinuierlich Erholungspausen zu verschaffen. „Auch können mehrere kurze Urlaube und verlängerte Wochenenden einen größeren Erholungswert haben als ein langer Jahresurlaub", rät der BDI-Experte.