04.08.2013

Übungen auf dem Gymnastikball verbessern Beweglichkeit bei Bechterew

Hanteltraining auf dem Gymnastikball verbessert Kraft und Beweglichkeit von Bechterew-Patienten, ohne die Krankheitsaktivität negativ zu beeinflussen. Darauf machen Rheumatologen vom BDRh aufmerksam.

Patienten mit Morbus Bechterew können ihre Beweglichkeit und Muskelkraft durch Hantelübungen auf dem Gymnastikball erheblich verbessern. Darauf machen Experten des Berufsverbands Deutscher Rheumatologen (BDRh) in Bad Aibling aufmerksam unter Berufung auf Studienergebnisse, die kürzlich auf dem Europäischen Jahreskongress für Rheumatologie EULAR (European League Against  Rheumatism - Abstract Nr.: OP0096-HPR) in Madrid vorgestellt wurden. Morbus Bechterew ist eine chronisch-entzündliche rheumatische Erkrankung, die mit starken Schmerzen und einer zunehmenden Versteifung von Gelenken der Wirbelsäule - insbesondere der Gelenke zwischen Kreuzbein und Darmbein  (Iliosakralgelenke) - einhergeht. Sie wird auch versteifende Wirbelentzündung (Spondylitis ankylosans) bzw. ankylosierende Spondyloarthritis (SpA) genannt. „Betroffene haben chronische Schmerzen und leiden unter einer zunehmenden Steifheit im mittleren und unteren Bereich der Wirbelsäule, die nach Ruhe am stärksten ausgeprägt ist und sich erst durch Bewegung verringert", erläutert Dr. Edmund Edelmann, erster Vorsitzender des Berufsverbands Deutscher Rheumatologen (BDRh) und  praktizierender Rheumatologe in einer Gemeinschaftspraxis im bayerischen Bad Aibling. „Die Bewegungsfähigkeit der Patienten ist allerdings infolge der Versteifung zunehmend limitiert - ein Teufelskreis, der eine Verbesserung ihrer Symptomatik durch Bewegung erschwert. Nun berichten Forscher, dass ein progressives Muskeltraining auf dem Gymnastikball sowohl die Kraft und Funktionalität verschiedener Muskelgruppen als auch die Beweglichkeit von SpA-Patienten deutlich verbessert, ohne ihre Krankheitsaktivität negativ zu beeinflussen."

Das Training, bestehend aus acht Bewegungsübungen mit Kurzhanteln auf dem Ball - wie z.B. Rudern oder in die Hocke Gehen, wurde zweimal pro Woche durchgeführt. Das Gewicht der Hanteln wurde dabei alle vier Wochen gesteigert. 16 Wochen nach Beginn des Trainings schnitten die Patienten bei einem Test ihrer körperlichen Belastbarkeit (6-Minuten-Gehtest) deutlich besser ab als die Kontrollgruppe ohne Gymnastikballtraining. Zudem äußerten die Trainingsteilnehmer eine durchweg größere Zufriedenheit mit ihrer Therapie. „Bisher haben wir SpA-Patienten meist zu Aquagymnastik geraten, da bei dieser Form der Bewegungstherapie im warmen Wasser die Gelenke entlastet werden. Im Hinblick auf die aktuellen Studienergebnisse können wir den Patienten alternativ oder zusätzlich auch ein progressives Bewegungstraining mit Hanteln auf dem Gymnastikball durchaus empfehlen", erklärt Edelmann. 

Quelle: äin-red

Dies ist eine Pressemeldung des Berufsverbands Deutscher Rheumatologen (BDRh). Der Abdruck dieser Pressemeldung oder von Teilen des Artikels ist unter folgender Quellenangabe möglich: www.rheumatologen-im-netz.de. Bei Veröffentlichung in Online-Medien muss die Quellenangabe auf diese Startseite oder auf eine Unterseite des Patienteninformationsportals der Rheumatologen-im-Netz verlinken.

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