17.09.2008

Umweltbundesamt warnt vor Bisphenol A

Viele Alltagsgegenstände aus Plastik enthalten die Substanz, die das Risiko für Prostata- und Brustkrebs erhöht...

Das Umweltbundesamt in Dessau-Roßlau hat vor der Chemikalie «Bisphenol A» gewarnt. Der Abteilung Gesundheit und Umwelthygiene zufolge findet sie sich in Babyflaschen und vielen anderen Alltagsgegenständen und kann Schäden beim Menschen hervorrufen. Der bestehende EU-Grenzwert von 50 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht ist demnach zu hoch. Der Stoff kann Einfluss auf das Prostata- und Brustkrebsrisiko haben. Außerdem kann er die Spermienqualität und die Entwicklung des Gehirns beeinträchtigen.

Dem Leiter der Abteilung zufolge kann Bisphenol A in die Entwicklung des Menschen eingreifen. Er wirkt so ähnlich wie das weibliche Hormon Östrogen und kann die Entwicklung der Geschlechtsorgane verändern. Resultat könnten beispielsweise eine vergrößerte Prostata oder Veränderungen im Brustgewebe sein - beides Risikofaktoren für späteren Krebs. Neben der Fruchtbarkeit von Männern beeinflusst der Stoff vor allem auch die Entwicklung von Nervenzellen und kann sich damit auf das spätere Verhalten oder die Gefühle auswirken.

Lieber Glas als Plastik

Bisphenol A ist in Europa einer der meistproduzierten Stoffe: Über eine Million Tonnen werden davon im Jahr hergestellt. Die Plastikindustrie stellt daraus Polycarbonate und Epoxidharze her. Ob Polycarbonat in einem Plastikprodukt enthalten ist, kann man an der aufgedruckten Ziffer 7 oder dem Kürzel «PC» erkennen. Bisphenol A finde sich aufgrund der großen Produktionsmenge aber auch schon im Hausstaub. Das Amt rät bei Babyflaschen, Trinkgefäßen und anderen Lebensmittelbehältern auf Glasprodukte auszuweichen. Diese könnten ohne Gefahr erhitzt werden, was bei Plastik problematisch ist.

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