04.08.2016

Weiterführende Erkenntnisse über die Schuppenflechte

Im Krankheitsgeschehen der Schuppenflechte scheinen auch die B-Lymphozyten des Immunsystems eine wichtige Rolle zu spielen. Diese Erkenntnis könnte einen neuen Therapieansatz eröffnen.

Von Schuppenflechte (Psoriasis) sind zwischen ein und drei Prozent der Bevölkerung betroffen. Etwa 5 bis 20 % der Patienten mit Schuppenflechte erkranken auch an entzündlichem Gelenkrheuma (so genannte Psoriasis-Arthritis). Bei der Schuppenflechte handelt sich um eine krankhafte und sehr komplexe Immunreaktion der Haut, die mit einer Vermehrung von Hautzellen und einer Entzündung der darunterliegenden Haut einhergeht. Dabei scheinen viele unterschiedliche Zelltypen eine Rolle zu spielen: Keratinozyten sowie Zellen des Immunsystems wie T-Lymphozyten, Makrophagen und Mastzellen. Bisher wenig Beachtung im Zusammenhang mit der Schuppenflechte fanden hingegen andere Immunzellen: die B-Lymphozyten. Jetzt berichten Wissenschaftler der Universität und des Universitätsklinikums Würzburg, dass B-Lymphozyten die Hautkrankheit durchaus beeinflussen können - und zwar über die Regulation des entzündungshemmenden Botenstoffs Interleukin-10 (IL-10, siehe Nature Communications, Online-Veröffentlichung am 25.5.2016). Damit bieten sich diese Zellen möglicherweise als Angriffspunkt für eine neue Therapie gegen Schuppenflechte an, die nach dem derzeitigen Stand der Forschung nicht heilbar ist.

Die detaillierten Wechselwirkungen im Krankheitsgeschehen, die von den Arbeitsgruppen von Matthias Goebeler, Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie Würzburg, und von Edgar Serfling, aktiver Seniorprofessor in der Abteilung für Molekulare Pathologie am Pathologischen Institut der Universität Würzburg, beschrieben werden, sind sehr kompliziert. Letztendlich führen sie zu einer schlechteren Kontrolle des entzündlichen Geschehens in der Haut. Eine weitere Aufschlüsselung der Wechselwirkungen könnte den Wissenschaftlern zufolge künftig zur Entwicklung von Medikamenten führen, welche die entzündlichen Prozesse bei der Psoriasis noch spezifischer unterdrücken.

Quelle: Julius-Maximilians-Universität Würzburg

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