Krebs: Früherkennung
Früherkennung beruht auf der Beobachtung, dass die meisten Krebserkrankungen langsam entstehen und dass die Diagnose und Therapie von Krebserkrankungen in einem frühen Stadium die Heilungsraten verbessern können. Das ist für eine Reihe von soliden Tumoren bewiesen, aber nicht für alle. Daran orientieren sich die Angebote der Krankenkassen zur Übernahme der Kosten von Maßnahmen der Krebsfrüherkennung. Die Teilnahme an der Krebsfrüherkennung ist freiwillig. Aktuell werden gezielte Früherkennungsprogramme für 4 Krebserkrankungen angeboten, das fünfte ist in Vorbereitung. Die Angebote sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst.
Krebsfrüherkennungsprogramme in Deutschland
Krebs | Zielgruppe (Alter in Jahren) | Maßnahmen |
---|---|---|
Brust | Frauen zwischen 50 und 70(geplant ist eine Ausweitung bis 75) | Mammographie alle 2 Jahre |
Darm | Frauen ab 50
Frauen ab 55
Männer ab 50 | Test auf Blut im Stuhl, jährlich Darmspiegelung, Wiederholung nach 10 Jahren Test auf Blut im Stuhl, jährlich |
Gebärmutterhals | Frauen ab 20 | Gynäkologische Untersuchung alle 2 Jahre |
Haut | Frauen und Männer ab 35 | Untersuchung der gesamten Haut, alle 2 Jahre |
Lunge | geplant ist ein Programm für Männer und Frauen zwischen 50 und 75 mit erhöhtem Risiko durch Langzeit-Rauchen | geplant: Niedrigdosis-CT Lunge |
Allen wird die Teilnahme an diesen Früherkennungsprogrammen empfohlen!
Über diese Programme hinaus gibt es weitere Maßnahmen, die gezielt eingesetzt werden können. So steigt der PSA-Wert beim Auftreten von Prostatakrebs an. Da hier das Risiko einer Überdiagnostik besteht, gibt es bisher in Deutschland ein Krebsfrüherkennungsprogramm unter Einsatz des PSA-Wertes.
Regelmäßige internistische Check-Up-Untersuchungen beinhalten auch die Erhebung von Krankheitszeichen, die auf eine Krebserkrankung hindeuten. Für einige Personen mit bekannten Risikofaktoren werden spezielle, gezielte Früherkennungsprogramme angeboten. Dazu gehören z. B. familiäre Krebsbelastung wie die sog. BRCA1/2-Mutationen [4] oder berufliche Belastungen wie Asbest [5].