03.05.2007

Allergiker leiden unter längeren Pollenflugzeiten

Durch den Klimawandel verlängern sich die Pollenflugzeiten verschiedener Pflanzenarten und überschneiden sich zunehmend. Dies führt zu verstärktem Pollenflug und zu einer zunehmenden Belastung für Allergiker...

Die Blütezeit vieler Pflanzen hat sich seit den 1980er Jahren sowohl nach vorne verschoben, als auch verlängert. „Baumarten, die sonst nacheinander blühen würden, bilden jetzt mancherorts zur selben Zeit ihre Pollen", erläutert Dr. Michael Barczok, Vorstandsmitglied des Bundesverbands der Pneumologen (BdP) aus Augsburg. So blüht zum Beispiel die Birke, die derzeit hauptsächlich für die massiven Beschwerden der Allergiker verantwortlich ist, rund 8 Tage länger als noch vor 25 Jahren. „Insgesamt dauert die Heuschnupfensaison inzwischen 10-11 Tage länger an als noch vor einigen Jahren", betont Barczok. In diesem Jahr bildeten früh blühende Bäume wegen des ungewöhnlich milden Winters bis zu 6 Wochen früher Pollen, wobei die ersten Pollenflugvorhersagen für diese Saison bereits Mitte Dezember gemeldet wurden.

Einen Überblick über die Veränderungen und die zu erwartenden Stoßzeiten im Pollenflug der wichtigsten Allergie-auslösenden Pflanzen können sich Allergiker mit einem neuen Pollenflugkalender verschaffen.

 

Unbehandelt droht eine Verlagerung der Allergie


Wenn Allergiker ihre Erkrankung nicht konsequent behandeln lassen, droht ein so genannter Etagenwechsel. Darunter verstehen Mediziner ein Phänomen, bei dem sich die Allergie und damit auch die Krankheitsbeschwerden des Betroffenen auf andere Körperregionen ausbreiten. So kann die Allergie-bedingte Entzündung, die bei Heuschnupfen-Patienten zunächst nur die oberen Atemwegen betrifft, auf die Lunge übergreifen und dann zu zusätzlichem Asthma bronchiale führen. Das liegt daran, dass Heuschnupfen und allergisches Asthma eng miteinander verwandte Krankheiten sind, die zum so genannten atopischen Formenkreis gezählt werden." Zu diesem Formenkreis gehören außerdem: Asthma, allergischer Schnupfen mit Bindehautentzündung, Heuschnupfen, Hausstaubmilbenallergie sowie die chronische Hauterkrankung Neurodermitis. Diese Erkrankungsformen können entweder nacheinander oder zeitgleich auftreten.

Monika Traute, München

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