11.09.2007
Auch Light-Getränke können dick machen
Wer täglich zu Diät-Getränken greift, hat ein ähnlich hohes Risiko für Übergewicht und Diabetes wie Konsumenten normal gesüßter Limonaden...
Null Prozent Zucker, voller Geschmack - so preist die Getränkeindustrie derzeit gerne ihre Light-Produkte. Eine amerikanische Untersuchung ergab nun jedoch, dass solche Diät-Getränke kaum Einfluss auf die Herz-Kreislauf-Werte und das Körpergewicht der Konsumenten haben.
Die Mediziner untersuchten mehr als 6.000 gesunde Personen mittleren Alters 3-mal innerhalb von 4 Jahren. Dabei zeigte sich, dass es keinen Unterschied machte, ob die Teilnehmer der Studie normale oder Light-Getränke konsumierten: Die Gesundheitsrisiken unterschieden sich nicht zwischen den beiden Gruppen.
Wer mindestens einmal täglich ein Glas Cola oder Limonade trank, hatte zudem eine um 44% höheres Risiko, an Diabetes zu erkranken. Das Risiko für niedrige Werte des guten HDL-Cholesterins sowie für Übergewicht lag um ein Drittel höher, überhöhte Blutzuckerwerte traten um ein Viertel häufiger auf.
Naschsucht oder Hungergefühl?
Warum die Diät-Getränke in der Studie keinen Effekt hatten ist noch unklar. Möglicherweise werden sie vor allem von Menschen getrunken, die bereits übergewichtig sind und somit ein höheres Krankheitsrisiko besitzen. Auch was generell hinter dem negativen Einfluss von Cola und Limo steckt, können die Wissenschaftler bislang nur vermuten. Der hohe Zuckergehalt normaler Limonaden ist anscheinend nicht der alleinige Faktor. Eine mögliche Erklärung ist, dass die süßen Getränke das Sättigungsgefühl nach Mahlzeiten verringern - beim nächsten Essen würde dann stärker zugeschlagen. Andere Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Süße der Limonaden dazu führt, dass die Konsumenten auch bei der sonstigen Nahrung eher süßen Speisen wählen.
Dass sich die Limonade- und Cola-Trinker generell ungesünder ernährten, konnten die Forscher nicht bestätigen: Selbst wenn sie Fettgehalt, Kalorien und Ballaststoffe der verbrauchten Nahrungsmittel sowie Rauchen und Sport berücksichtigten, blieb der negative Einfluss der Getränke bestehen.
Quelle:
Circulation 2007, 116: S. 480-488
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