13.09.2011

Behandlung von Schlafapnoe kann das Herzinfarktrisiko vermindern

Erfolgreich behandelte Schlafapnoe-Patienten weisen niedrigere Blutfettwerte und ein geringeres Herzinfarktrisiko auf, als Menschen, die sich nicht behandeln lassen.

Bis zu 20 Prozent der Erwachsenen leiden an Schlafapnoe, einer Krankheit, bei der die Atmung während des Schlafs kurzzeitig aussetzt. Im Rahmen einer Studie, die am NHMRC Centre for Integrated Research and Understanding of Sleep (CIRUS) der University of Sydney durchgeführt und Anfang August 2011 in der Zeitschrift American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine (2011, Band 184, Seite 355-361) veröffentlicht wurde, fanden Forscher der University of Sydney heraus, dass die Blutfettwerte (Triglyceride) durch eine Behandlung mit Überdruckmasken (CPAP) nach Mahlzeiten gesenkt werden können.

24 Stunden lang beobachteten die Wissenschaftler die Blutfettwerte von 38 Schlafapnoe-Patienten, nachdem diese reguläre Mahlzeiten zu sich genommen hatten. Der Zustand der Patienten wurde zwei Monate vor und zwei Monate nach der Behandlung mit Überdruckmasken sowie nach einer zweimonatigen Behandlung mit einer Placebo-Maske dokumentiert.

„Wir wissen, dass die Blutfettwerte nach Mahlzeiten entscheidende Indikatoren für spätere Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind. Unsere Studie liefert eine mögliche Antwort auf die Frage, warum Schlafapnoe-Patienten einem höheren Schlaganfall- und Herzinfarktrisiko ausgesetzt sind", erläutert der Hauptautor des Artikels, Dr. Craig Phillips, der eng mit CIRUS und dem Royal North Shore Hospital zusammenarbeitet. „Obwohl die Forschungsergebnisse im Rahmen weiterer Untersuchungen überprüft werden müssen, gehen wir davon aus, dass die durch Überdruckmasken hervorgerufene Verbesserung der Blutfettwerte bei den Patienten auch zu einer Verringerung des Herzinfarktrisikos um bis zu 25 Prozent führen könnte."

„Ein weiterer interessanter Aspekt der Studie ist, dass die Blutfettwerte nachts im Schlaf besonders hoch waren - und das fast sieben Stunden nach dem Abendessen", berichtet Prof. Ron Grunstein von CIRUS. „Es könnte also etwas geben, dass sich auf unsere innere Uhr auswirkt und die Blutfettwerte zu diesen Zeiten in die Höhe treibt. Ist dies der Fall, so könnte die Tatsache, dass Nachtschichtarbeiter häufiger an Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden, darauf zurückzuführen sein, dass sie zu Zeiten fettreich essen, in denen unser Körper die Blutfettwerte nicht richtig kontrollieren kann."

Die Wissenschaftler gehen dieser Frage derzeit nach und machen sich dabei die Spezialeinrichtungen des Woolcock Institute der University of Sydney zunutze, die Nachtschichtbedingungen simulieren sollen.

Quelle: Institut Ranke-Heinemann / Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund

 

 

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