14.02.2016
Bildgebung kann Diagnose und Behandlung von Rheumatoider Arthritis absichern
Bildgebende Methoden zur Früherkennung von Rheuma machen eine frühzeitigere Behandlung möglich und werden damit künftig den Krankheitsverlauf und die Lebensqualität der Patienten noch weiter verbessern. Darauf weist der BDRh hin.
© Fraunhofer IBMT/Bernd Müller
Bildgebende Verfahren können - je nach Methode - in der Rheumatologie für die Diagnose, die Prognose, das Therapie-Monitoring oder zur Entscheidung für ein Ausschleichen der Therapie herangezogen werden. „Bei der Diagnostik und Verlaufsbeurteilung der Rheumatoiden Arthritis spielt zum Beispiel das Röntgen der Hände und Füße eine zentrale Rolle, um knöcherne Veränderungen abzubilden. Diese werden aber im Röntgen erst in einem späteren Stadium der Gelenkerkrankung erfasst. Demgegenüber ist der hochauflösende Gelenk-Ultraschall in der Lage, frühentzündliche Veränderungen an den Gelenken, Sehnenscheiden, Schleimbeuteln zu erfassen - wie z.B. eine Verdickung der Gelenkkapsel oder kleinste Flüssigkeitsansammlungen in den Gelenken, in den Schleimbeuteln sowie Veränderungen an den Sehnenscheiden", erläutert Prof. Dr. med. Marina Backhaus, Chefärztin der Abteilung Innere Medizin - Rheumatologie und Klinische Immunologie an der Park-Klinik Weißensee, Berlin. Der Ultraschall ist somit hilfreich bei der Diagnosestellung einer Rheumatoiden Arthritis (RA) durch die Darstellung frühentzündlicher Veränderungen an den Gelenken, die sich im Röntgen nicht darstellen lassen und in der klinischen Untersuchung mitunter schwer erfassbar sind. Der Einsatz einer Power-Doppler-Ultraschall-Untersuchung ermöglicht hingegen die Erfassung einer aktiven Gelenkentzündung, wie zum Beispiel einer verstärkten Durchblutung der Gelenkkapsel. Ultraschall kann andererseits auch bei der Beurteilung helfen, ob bei einem RA-Patienten mit Krankheitsstillstand (so genannte Remission) ein Ausschleichen der Therapie denkbar wäre. „Falls noch eine Restaktivität im Doppler nachzuweisen sein sollte, ist das Risiko für einen erneuten Krankheitsschub allerdings zu groß", erklärt Prof. Backhaus.
Auch Prognosen über den weiteren Krankheitsverlauf möglich
Demgegenüber lassen sich mittels Magnetresonanztomografie (MRT) sowohl Knochen, als auch Knochenmarködeme bis hin zu Entzündungen der Gelenkinnenhaut abbilden. „Das Ausmaß der Gelenkinnenhautentzündung und des Knochenmarködems zu Krankheitsbeginn ist maßgeblich dafür, wie sich das Ausmaß der Gelenkschädigungen im weiteren Krankheitsverlauf entwickeln wird, und kann daher als prognostischer Anhaltspunkt dienen", berichtet Prof. Backhaus. Dementsprechend werden Röntgen, Ultraschall und MRT in den Empfehlungen für Rheumatologen (siehe z.B. ACR und EULAR, 2010) als die bildgebenden Methoden zur Diagnosestellung aufgeführt. Mit dem Ziel, einer künftig noch besseren und schnelleren Früherkennung von RA arbeiten Forscher außerdem an optischen Rheumabildgebungsverfahren, die das Prinzip nutzen, dass Rheumaherde stärker durchblutet sind als gesundes Gewebe. Dank spezieller Farbstoffe, die sich aufgrund ihrer lichtoptischen Eigenschaften in entzündeten Gelenken ansammeln, können Rheumaherde früher als mit einem Röntgengerät entdeckt werden. „Eine schnellere Früherkennung macht eine frühzeitigere Behandlung möglich und wird damit künftig den Krankheitsverlauf und die Lebensqualität der Patienten noch weiter verbessern", betont Prof. Backhaus.
Quelle: äin-red
Dies ist eine Pressemeldung des Berufsverbands Deutscher Rheumatologen (BDRh). Der Abdruck dieser Pressemeldung oder von Teilen des Artikels ist unter folgender Quellenangabe möglich: www.rheumatologen-im-netz.de. Bei Veröffentlichung in Online-Medien muss die Quellenangabe auf diese Startseite oder auf eine Unterseite des Patienteninformationsportals der Internisten-im-Netz verlinken.