03.01.2022

Blut im Stuhl – ein ernstzunehmendes Alarmsignal

Das Gesundheitstelefon mit Experten der Gastro-Liga e. V. zum Thema "Blut im Stuhl / schwarzer Stuhl“ ist am Mittwoch, dem 5. Januar 2022, von 18 bis 20 Uhr erreichbar.

Blut im Stuhl kann ein Zeichen für verschiedene Erkrankungen sein. Es ist allerdings nicht immer eindeutig mit dem Auge erkennbar. Die Ursachen für Blut im Stuhl sind zahlreich und mitunter auch ernsthaft. Eine ärztliche Abklärung und auch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind daher dringend zu empfehlen.

Blutungen im Magen-Darm-Trakt können zu einer Schwarzfärbung des Stuhls führen (Teerstuhl). Die schwarze Färbung entsteht, wenn das Blut etwa acht Stunden im Darm verweilt. Daher färben in der Regel nur Blutungen im oberen Magen-Darm-Trakt (Speiseröhre, Magen, Zwölffingerdarm) den Stuhl schwarz. Magengeschwüre sind hier eine recht häufige Ursache, aber auch Beschädigungen der Schleimhaut und Krebserkrankungen können zu Blutungen im oberen Magen-Darm-Trakt führen. „Es gibt drei Charakteristika der sogenannten Teerstühle: erstens die schwarze Farbe, zweitens die teerartige Konsistenz und drittens der charakteristische Geruch“, erklärt Prof. Ralf Jakobs, Facharzt für Innere Medizin/Gastroenterologie am Klinikum Ludwigshafen. Er weist allerdings darauf hin, dass es auch Medikamente und Nahrungsmittel gibt, die den Stuhl dunkel färben können. Beispiele dafür seien Eisenpräparate, Wismut, Kohle und Lakritze. In diesen Fällen bleiben Konsistenz und Geruch jedoch unverändert.

Hellroter Blutabgang aus dem After spricht für eine recht kurze Verweildauer des Blutes im Magen-Darm-Trakt. Ursächlich hierfür sind häufig Blutungen in unteren Darmabschnitten, wie im Dickdarm oder Enddarm. Entzündliche Darmerkrankungen, Polypen, Hämorrhoiden und Krebsleiden sind nur einige Beispiele für Erkrankungen, die Blutungen im unteren Magen-Darm-Trakt verursachen können. Auf der anderen Seite können aber auch Nahrungsmittel wie Rote Bete den Stuhl rötlich verfärben.

Sind die Blutbeimengungen im Stuhl gering, so sind sie häufig für das Auge unsichtbar. Die Blutungsursache kann aber trotzdem auf einer ernstzunehmenden Erkrankung beruhen. Der Nachweis dieses sogenannten okkulten Blutes kann ganz unkompliziert über einen chemischen oder immunologischen Stuhltest erfolgen. Dieser sollte nach Rücksprache mit dem Hausarzt in regelmäßigen Abständen im Rahmen der Krebsvorsorge durchgeführt werden.

Blutungen im Magen-Darm-Trakt können zu Blutarmut (Anämie) führen. Diese geht mit einem Verlust der Leistungsfähigkeit einher. Bei starken Blutungen kann es zudem zu einem Blutdruckabfall, begleitet von Schwindel bis hin zum Kreislaufschock, kommen. Neben vielen anderen Ursachen kann Blut im Stuhl auf eine Krebserkrankung des Magen-Darm-Trakts hinweisen. Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Völlegefühl, Erbrechen und Nachtschweiß sind typische Symptome dieser Art von Krebserkrankungen.

Sei es okkult oder sichtbar – Blut im Stuhl bedarf immer einer ärztlichen Abklärung. „Je nachdem wo wir die Blutungsquelle vermuten, führen wir eine Magen- oder eine Dickdarmspiegelung durch. Können wir auf diesem Weg die Blutungsursache nicht ausfindig machen, so stehen uns auch noch die Kapselendoskopie und die Angiografie als Untersuchungsmethoden zur Verfügung“, erläutert Prof. Jakobs. Ab einem Alter von 50 Jahren oder bei einer familiären Häufung von Krebserkrankungen des Magen-Darm-Trakts wird eine endoskopische Spiegelung der Organe auch ohne verdächtige Symptome im Rahmen der Darmkrebsvorsorge empfohlen. So können auch frühe Stadien einer Krebserkrankung erkannt werden, bei denen die Heilungschancen meist deutlich besser sind als bei fortgeschrittenem Darmkrebs.

Haben Sie Fragen zum Thema „Blut im Stuhl / schwarzer Stuhl“? Dann rufen Sie an. Die Experten der Gastro-Liga e. V. geben Ihnen gerne Auskunft. Am Mittwoch, dem 5. Januar 2022, ist das Gesundheitstelefon von 18 bis 20 Uhr unter der Telefonnummer 0641 97481-20 zu erreichen.

Quelle: Gastro-Liga e. V.


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