20.01.2021

Corona-Impfung auch für Rheumatiker empfehlenswert

Rheumatologen der DGRh warnen vor Fehlinformationen, die Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen von einer SARS-CoV-2-Impfung abraten.

In den vergangenen Tagen erreichten die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e.V. (DGRh) dazu vermehrt verunsicherte Anfragen zur Corona-Impfung für Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen. Anlass dazu geben Falschinformationen seitens Landesregierungen, Krankenkassen und Medien: Diese kommunizieren, dass eine Impfung gegen eine Infektion mit SARS-CoV-2 für Menschen mit Rheuma risikobehaftet und damit nicht in Anspruch zu nehmen sei. Dies trifft nicht zu, betonen die Rheumatologen der DGRh in einer aktuellen Stellungnahme. Stattdessen empfiehlt die Fachgesellschaft ausdrücklich die Impfung von Menschen mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen.

Der SARS-CoV-2- Impfstoff „BNT162b2“ der Firma Biontech ist für Menschen ab 16 Jahren zugelassen, der Moderna-Impfstoff ab18. Das schließt Patienten mit chronischen Erkrankungen und Autoimmunerkrankungen ebenso ein wie jene unter „immunsuppressiver“ Therapie, die deren körpereigene Abwehr mindert. Der Impfstoff ist zwar für diese Patienten noch nicht systematisch getestet. „Erfahrungen mit anderen Totimpfstoffen zeigen aber, dass die Impfungen auch bei Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen in aller Regel sicher und wirksam durchführbar sind“, erläutert Prof. Dr. med. Andreas Krause, Präsident der DGRh aus Berlin.

Es sei also auch aus juristischer Sicht zulässig, Menschen mit Rheuma mit den zugelassenen Impfstoffen gegen SARS-CoV-2 zu impfen. „Die Falschinformationen zur Impfung sind nicht nur unbegründet, sie sind sogar potenziell lebensgefährlich für die Betroffenen, denen man die Impfung verwehrt“, so Prof. Krause, ärztlicher Direktor der Klinik für Innere Medizin am Immanuel Krankenhaus Berlin. Die Ständige Impfkommission (STIKO) rät sogar generell, Patienten mit einem eingeschränkt funktionierenden Immunsystem vorrangig zu impfen. Einzige Gegenanzeige wäre eine Überempfindlichkeit gegenüber einem der Inhaltsstoffe des Impfstoffs. Darüber hinaus sollten Schwangere zurzeit nicht geimpft werden.

Die DGRh empfiehlt wie die STIKO dringend die Impfung von Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen. „Das gilt jetzt schon vor allem für Menschen, die aufgrund ihres Alters zusätzlich gefährdet sind“, erläutert Prof. Dr. med. Hendrik Schulze-Koops, 2. Vizepräsident der DGRh aus München. Die DGRh warnt davor, weitere Fehlinformation zu verbreiten. „Wir raten ausdrücklich dazu, die fehlerhaften Informationen umgehend zu korrigieren und bitten zudem alle informierenden Stellen, Landesregierungen, Krankenkassen und Medien, die korrekte Information an die Bevölkerung und damit die Betroffenen zu verbreiten“, rät Prof. Dr. med. Christof Specker, 1. Vizepräsident der DGRh aus Essen. Die Fachgesellschaft befürwortet zudem, zügig gezielte Impf-Studien für Menschen mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen aufzunehmen.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e.V. (DGRh)

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